Lexikon der Optik: Polarisationsinterferenzfilter
Polarisationsinterferenzfilter, Interferenzkristallfilter, Lyot-Filter, zwei um 90° gegeneinander verdrehte Flächenpolarisationsfilter (Polarisationsfilter), zwischen denen sich eine achsenparallel geschnittene Platte aus Quarz oder Kalkspat befindet. Deren Schwingungsrichtung bildet einen Winkel von 45° mit den Schwingungsrichtungen der Polarisatoren (Diagonalstellung). Das durchgehende Licht wird bei Gangunterschieden, die ein ganzzahliges Vielfaches der Wellenlänge betragen, ausgelöscht. Es entstehen so regelmäßige Lücken im Frequenzspektrum, und das Kristallplättchen erscheint, durch den Analysator betrachtet, in einer bestimmten Interferenzfarbe. Durch Hinzufügen weiterer Plättchen anderer Dicke mit jeweils nachgeschaltetem Analysator werden weitere Lichtanteile ausgelöscht. Ein von M. Haase angegebenes P. arbeitet mit 4 Quarzplatten und einer Kalkspatplatte, die zwischen 6 Flächenpolarisatoren gelagert sind. Für die Hα-Linie wurden damit bei einer Lichtdurchlässigkeit von etwa 25% Halbwertsbreiten von 2 nm erreicht. Dabei wurden die Nebenmaxima durch ein Rotfilter unterdrückt. Von Solc wurde 1953 ein ähnliches P. angegeben, das eine Vielzahl von (mechanisch) rotierenden doppelbrechenden Elementen sehr unterschiedlicher Dicke enthält. Der mechanische Aufwand und die Abmessungen sind groß, aber es werden nur zwei Polarisatoren benötigt.
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