Lexikon der Optik: Polarisationsinterferometer
Polarisationsinterferometer, Interferometer, bei denen doppelbrechende Prismen oder Platten bzw. polarisierende Teilerschichten zur Strahlenteilung und/oder Strahlvereinigung herangezogen werden und die Interferenzerscheinung erst mit einem Polarisator erzeugt wird. Abb. 1 zeigt ein P. mit einer Savartschen Doppelplatte. Dabei wird ein fester lateraler Shear (seitliche Verschiebung der Wellenfront) zum Nachweise von Phasenverschiebungen genutzt. Eine ähnliche Anordnung mit einem Wollaston-Prisma (Abb. 2) ermöglicht ebenfalls lateralen Shear. Das Wollaston-Prisma ist in der Umgebung des Fokus angeordnet. Durch axiale Verschiebungen desselben lassen sich Streifen und durch Drehungen die Streifenlage einstellen.
Durch die Kombination zweier Savartscher Doppelplatten o.ä. können auch kompensierte Interferometer – selbst mit getrennten Strahlengängen – aufgebaut werden, die bei Benutzung von inkohärenten Lichtquellen höhere Lichtstärken ermöglichen. Auch Polarisationsstrahlenteiler können zum Aufbau von Michelson- bzw. Mach-Zehnder-Interferometern verwendet werden (Abb. 3). Die Lichtwellen in den beiden Strahlengängen sind dann senkrecht zueinander polarisiert. Dieser Interferometertyp bietet gegenüber den üblichen Interferometern folgende Vorteile: Es ist eine Einstellung des Kontrastes möglich, die Abkoppelung vom Laser ist gegeben, und man erreicht größere Lichtstärken. Diese Form des P. ist besonders geeignet für die Heterodyn-Interferometrie.
Polarisationsinterferometer 1: Polarisationsshearinterferometer mit Savartscher Doppelplatte als Strahlenteiler. o ordentlicher, e außerordentlicher Strahl.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.