Lexikon der Optik: Sampling-Verfahren
Sampling-Verfahren (sampling, engl., "Stichprobenentnahme"), stroboskopische Methode (Stroboskopie) zur Messung des Zeitverlaufs eines Signals, das in Form einer Folge identischer Einzelsignale vorliegt. Das S. besteht darin, daß man unter Verwendung eines Verschlusses kurzer Öffnungszeit jeweils nur einen kleinen Ausschnitt eines Signals registriert, wobei der Öffnungszeitpunkt (relativ zum betreffenden Signal) von Einzelsignal zu Einzelsignal um stets den gleichen Wert Δt verschoben ist (Abb.). Das S. hat den Vorteil, daß der Empfänger keine hohe Zeitauflösung zu besitzen braucht, seine Integrationszeit muß nur kleiner sein als der zeitliche Abstand zweier aufeinanderfolgender Einzelsignale. Außer mechanischen Verschlüssen werden elektrooptische Schalter sowie optische Tore benutzt.
In der Boxcar-Meßtechnik findet das S. eine Erweiterung derart, daß die Dauer der Öffnungszeit einstellbar ist und daß an jedem Abtastzeitpunkt über eine wählbare Anzahl N aufeinanderfolgender Einzelsignale integriert und z.B. linear gemittelt werden kann. Damit wird eine Verbesserung des Signal-Rausch-Verhältnisses S/R in jedem Meßpunkte um einen Faktor
erzielt, so daß sich durch Rauschvorgänge gestörte Signale noch bei Werten S/R=1:50 zuverlässig registrieren lassen, allerdings auf Kosten einer N-fach längeren Meßzeit. Moderne Boxcar-Integratoren sind für Referenzmessungen zweikanalig ausgelegt.
Sampling-Verfahren: Sampling-Prinzip. a) Impulszug; eingezeichnet sind die Öffnungszeiten des Verschlusses. b) registriertes Signal. t Zeit.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.