Lexikon der Optik: Stereokinematographie
Stereokinematographie, 3D-Film, Verfahren der Kinematographie, bei dem durch Nutzung des binokularen Raumsehens bei der Betrachtung von paarweise aufgenommenen und projizierten Phasenbildfolgen ein räumlicher Bildeindruck vermittelt wird. Stereo-Phasenbildpaare werden aufnahme- wie wiedergabeseitig neben- oder übereinander auf einem Kinefilm vereint oder mittels zweier in Filmkameras und Filmprojektoren parallel und absolut synchron transportierter Filmstreifen aufgenommen und vorgeführt. Die Bildtrennung erfolgt durch L- oder V-förmig angeordnete Polarisationsfilter und -brillen. Eine Trennung durch Rot-grün-Filterpaare und -Brillen (Anaglyphenverfahren) wird heute nicht mehr vorgenommen.
Bildwände für die S. müssen eine metallisierte Oberfläche aufweisen, um die Lichtpolarisation nicht aufzuheben. Spezielle Bildwände aus Parallel- oder Perspektivrasterelementen ermöglichen eine Bildtrennung ohne Filter (Iwanow-Verfahren), sind aber wegen der erforderlichen starren Kopfhaltung unzweckmäßig.
Eine künftig bedeutsame Variante der S. nutzt die Holographie. Erfolgreiche Arbeiten mit dieser Technologie wurden bereits in den 70er Jahren in den USA und der damaligen UdSSR durchgeführt. Ende der 80er Jahre wurde bereits von praktischen Anwendungen in Moskau berichtet.
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