Lexikon der Optik: Strahlenbündel
Strahlenbündel, durch eine Blende begrenzte räumliche Gesamtheit von Lichtstrahlen, die nach dem Malusschen Satz die Orthogonaltrajektorien der Wellenfläche sind. Homozentrische oder stigmatische S. sind divergenten bzw. konvergenten Kugelwellen zugeordnet, parallele S. Planflächen. Homozentrische S. bilden bei Kreisblenden Strahlenkegel, deren Mäntel durch die Randstrahlen gebildet werden. Bei Aperturstrahlenbündeln liegt die Kegelspitze im Dingpunkt, bei Hauptstrahlenbündeln im Mittelpunkt der Eintrittspupille. Bei vignettierten S. (Vignettierung) sind die Grundflächen der schiefen S. Kreiszweiecke. Durch Aberrationen entstehen S. mit einer Kaustik. Bei Astigmatismus entartet das homozentrische S. in ein Sturmsches Konoid (Abb. zu Astigmatismus).
Ebene Mannigfaltigkeiten von Strahlen bezeichnet man als Strahlenbüschel. Während meridionale Strahlenbüschel auch nach Reflexion und Brechung in zentrierten Systemen in der Meridionalebene verbleiben, werden sagittale Strahlenbündel zu einer Rinne umgeformt (sagittale Koma).
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