Lexikon der Optik: Strahlungspyrometer
Strahlungspyrometer, allgemeine Bezeichnung für Meßinstrumente, mit denen aus der spektralen oder integralen Strahldichte die Oberflächentemperatur T strahlender Körper bestimmt werden kann. Es handelt sich um eine berührungslose Temperaturmessung, die auf der Anwendung der für schwarze Strahler abgeleiteten Strahlungsgesetze basiert. S. werden auch durch Vergleich mit schwarzen Strahlern bekannter Temperatur kalibriert.
Man unterscheidet zwei Grundtypen von S.:
1) Gesamtstrahlungspyrometer. Bei diesen Meßgeräten wird die Gesamtstrahlung des strahlenden Körpers genutzt. Das der auffallenden Gesamtstrahlung (spezifische Ausstrahlung) Me proportionale Signal des Strahlungsempfängers – häufig werden Thermoelemente und Bolometer eingesetzt – ist ein Maß für die Temperatur. Der nach dem Stefan-Boltzmannschen Gesetz bestehende Zusammenhang Me~T4 gilt exakt nur für schwarze Strahler, so daß darauf beruhende Temperaturmessungen an nichtschwarzen Körpern nicht die wahre Temperatur, sondern die Strahlungstemperatur ergeben.
2) Teilstrahlungspyrometer. In diesen Meßgeräten wird durch optische Filterung ein enger Spektralbereich aus dem Gesamtspektrum des strahlenden Körpers ausgefiltert und zur Messung genutzt. Spezielle Ausführungen dieser Bauart sind das Glühfadenpyrometer und das Mikropyrometer.
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