Lexikon der Optik: Superfluoreszenz
Superfluoreszenz. Unter normalen Bedingungen sendet ein System von N angeregten Atomen (Molekülen) während der mittleren Lebensdauer τ des angeregten Niveaus spontan elektromagnetische Strahlung aus, deren (mittlere) Intensität proportional zu N ist. Bei einer hinreichend großen Dichte der angeregten Systeme kann allerdings auch ein sehr kurzer, kohärenter Impuls der Dauer ≈τ/N entstehen, dessen Spitzenintensität entsprechend höher ist (proportional zu N2). Hinzu kommt eine charakteristische, von Schuß zu Schuß stark schwankende zeitliche Verzögerung zwischen der (impulsförmigen) Anregung und der Ausstrahlung. Eine wesentliche Voraussetzung für das Zustandekommen einer solchen ungewöhnlichen Ausstrahlung, die 1954 theoretisch von R.H. Dicke vorhergesagt wurde und S. genannt wird, ist, daß während des Emissionsvorganges noch keine merklichen Störungen durch Relaxationsprozesse auftreten. S. wurde inzwischen verschiedentlich beobachtet, zuerst in Gasen und später auch in einem Festkörper (O2--Zentren in KCl). Die Anregung erfolgt mit einem kurzen Laserimpuls.
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