Lexikon der Optik: Tessar
Tessar, Handelsbezeichnung und Typenkennzeichnung für einen aus dem Triplet (photographisches Objektiv) abgeleiteten Objektivtyp, bei dem das letzte Glied als Neuachromat (Achromat) ausgeführt ist. Das T. wurde 1902 von P. Rudolph mit der relativen Öffnung 1:5,6 errechnet und praktisch ausgeführt mit 1:6,3. 1905 steigerte E. Wandersleb die Lichtstärke auf 1:4,5, und bereits 1906 wurde ein T. der relativen Öffnung 1:3,5 angegeben. 1931 erhöhte W. Merté das Öffnungsverhältnis für das Kleinbildformat auf 1:2,8; allerdings mit erheblichen Zugeständnissen an die Bildgüte. Diese Unzulänglichkeiten wurden erst 1947 durch Neurechnung des Tessars 2,8/50 von H. Zöllner unter Verwendung hochbrechender Krongläser und sogenannten Tiefflintgläser beseitigt (Abb.).
Das T. ist wegen seines einfachen und kompakten Aufbaus weit verbreitet. Der Feldwinkel reicht bis 2σP=55°, bei den neuesten Konstruktionen sogar noch darüber hinaus.
Tessar: Tessar 2,8/50.
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