Lexikon der Optik: Transduktionsprozeß des Sehens
Transduktionsprozeß des Sehens, chemische Reaktionen, die nach der Absorption jeweils eines Photons in den Außensegmenten der Photorezeptoren einsetzen und zur Entstehung einer Erregung führen. Die Absorption eines Photons in einem Stäbchen führt über verschiedene Isomerisationen des Rhodopsins zu dem aktivierten Rhodopsin R* (Metarhodopsin II). Dieses setzt eine biochemische Kaskade in Gang, an der das Protein Transduzin T, eine Phosphodiesterase (PDE) und cyclisches Guanosinmonophosphat (cGMP) beteiligt sind und an derem Ende die Hydrolyse von rund 1000 cGMP-Molekülen steht. Daraufhin initiiert das R*-Molekül erneut den gleichen Prozeß, der sich so etwa 100mal wiederholt. Insgesamt bewirkt ein einziges Photon auf diese Weise die Hydrolyse von rund 100000 cGMP-Molekülen. Die dadurch erreichte Abnahme von deren Konzentration hat wiederum eine Verringerung des Zustromes von Na-Ionen in das Stäbchen zur Folge, wodurch es schließlich zu einer elektrischen Erregung kommt, die in modifizierter Form entlang der Sehbahn zur Sehrinde geleitet wird.
Diese Ausführungen zeigen, daß nicht die Energie des absorbierten Photons in eine elektrische Erregung umgewandelt wird, sondern daß das Photon nur der Auslöser der erwähnten biochemischen Reaktionen ist. Die Aktivität des R* wird schließlich dadurch beendet, daß es an ein Protein, das als Arrestin bezeichnet wird, gebunden wird.
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