Lexikon der Optik: Trichromasie
Trichromasie, Fähigkeit des Auges, eine Strahlung gleichzeitig hinsichtlich dreier verschiedener Spektralwertfunktionen zu bewerten, woraus sich die einheitliche Gesamtempfindung Farbe ergibt. T. ist an die Anwesenheit von drei verschiedenen Typen von Zapfen gebunden. Rund 92% aller Männer und 99,6% aller Frauen stimmen in ihren drei Spektralwertfunktionen überein, sie besitzen eine normale T.
Abweichungen der Spektralwertfunktionen (Farbmetrik) von denen des farbnormalen Auges führen zur anomalen T., von der rund 8% aller Männer, aber nur 0,4% aller Frauen betroffen sind. Anomale Trichromaten verwenden zum Nachmischen einer vorgegebenen Farbe andere Mischungsverhältnisse von drei vorgegebenen Grundfarben. Es werden Protanomalien, Deuteranomalien und Tritanomalien (Farbsinnstörungen) unterschieden, wobei Tritanomalien nahezu vernachlässigbar sind.
Die anomale T. basiert auf Veränderungen der lichtabsorbierenden Pigmente der Zapfen. Protanomalie und Deuteranomalie entstehen aufgrund eines Austausches von Teilen der Gene für die Pigmente der L-Zapfen und der M-Zapfen. Die hierdurch entstehenden Pigmente weisen Absorptionseigenschaften auf, die einer Kombination der Pigmente der L-Zapfen und der M-Zapfen entsprechen.
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