Lexikon der Optik: Urfarben
Urfarben, vier ausgezeichnete Bunttöne maximaler Sättigung, die keine Beimengungen eines Nachbarbunttones erkennen lassen und die sich in der Empfindung gegenseitig ausschließen. U. werden als besonders rein und unvermischt empfunden. Die U. treten als Paare Gelb/Blau und Rot/Grün auf. Die vier U. sind ein Gelb (Wellenlänge 568 nm), ein Grün (504,5 nm) und ein Blau (468 nm). Hinzu kommt ein Rot mit einer komplementären Wellenlänge von 510 nm. Die U. werden unabhängig von der Netzhauthelligkeit immer gleich wahrgenommen. Hingegen erfährt Licht mit Wellenlängen von mehr als 575 nm bei Erhöhung der Netzhauthelligkeit in der Wahrnehmung eine scheinbare Verschiebung zu größeren Wellenlängen hin. Bei Wellenlängen unterhalb von 575 nm erfolgt die Verschiebung zu kürzeren Wellenlängen hin (Abb.).
Urfarben: Abhängigkeit der Farbwahrnehmung von der Netzhauthelligkeit. Die Wahrnehmungsänderung entspricht der angegebenen scheinbaren Änderung der Lichtwellenlänge λ. Nur die Urfarben (Gelb: λ = 568 nm, Grün: λ = 504,5 nm, Blau: λ = 468 nm, Rot: komplementäre Wellenlänge λC = 510 nm) werden unabhängig von der Netzhauthelligkeit gleich wahrgenommen. (Nach Berke und Münschke, Screening, DOZ-Verlag, Heidelberg 1996).
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