Lexikon der Optik: Vielstrahlinterferenz
Vielstrahlinterferenz, Mehrstrahlinterferenz, eine Interferenzerscheinung, die bei der Überlagerung mehrerer kohärenter, in ihrer Phase um den gleichen Betrag gegeneinander verschobener Teilwellen entsteht. Letztere werden durch Vielfachreflexion zwischen zwei Oberflächen erzeugt. Am bekanntesten sind die V., die am Fabry-Perot-Interferometer (Fabry-Perot-Ringe), an der Lummer-Gehrcke-Platte (Lummer-Gehrcke-Streifen) und am reellen Keile zu beobachten sind. Die Intensitätsverteilungen im Auflicht und im Durchlicht sind komplementär.
Die Interferenzstreifen sind um so schärfer, je größer das Reflexionsvermögen der reflektierenden Flächen ist (Abb.). Bei Keilinterferenzen muß die Lichtquelle stark verkleinert werden, um kontrastreiche Interferenzen zu erhalten. Außerdem ist auf senkrechte Beleuchtung zu achten, damit die Interferenzerscheinung am Orte des Keiles lokalisiert ist. Die zwischen den Keilflächen hin- und herreflektierten Strahlen treten unter unterschiedlichen Winkeln aus. Das führt dazu, daß ähnlich scharfe Interferenzstreifen wie bei einer planparallelen Platte nur in der Nähe der Keilkante auftreten. In einiger Entfernung davon werden die Maxima niedriger und breiter, und es treten darüber hinaus Nebenmaxima (Säume) auf der der Keilkante abgewandten Seite in Erscheinung.
Vielstrahlinterferenz: Verhältnis der durchgelassenen (Id) zur einfallenden Intensität (Ie) als Funktion des Phasenunterschiedes δ mit dem Reflexionsgrad R als Parameter.
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