Lexikon der Optik: Wabenkondensor
Wabenkondensor, ein Kondensor, der zur homogenen Ausleuchtung großer Objektfelder durch kleine strukturierte Lichtquellen zusätzlich zwei gegenseitig ausgerichtete Waben- oder Fliegenaugenlinsen (auch Linsenrasterplatten genannt) mit identischer wabenartiger Anordnung von Linsenelementen gleicher Brennweite enthält und infolge Pupillenteilung eine Vielzahl von Köhlerschen Beleuchtungssystemen darstellt, von denen jedes einzelne das gesamte Objektfeld, aber jeweils nur einen Teilbereich der Eintrittspupille des Objektivs ausleuchtet (Abb.). Hierbei erfolgt durch die Vervielfachung der Lichtquellenbilder in der Pupille ein gewisser Ausgleich räumlicher und zeitlicher Leuchtdichteschwankungen der Lichtquellen. Die Linsenelemente der ersten Wabenplatte bilden mit vielfacher Pupillenteilung die Lichtquelle in die zugeordneten Linsenelemente der zweiten Wabenplatte ab und erzeugen so ein Raster von Strahlungsquellenbildern. Eine nachfolgende Kollimatorlinse hinter der zweiten Wabenplatte bildet in Verbindung mit einer Feldlinse vor dem auszuleuchtenden Objekt dieses Raster sekundärer Strahlungsquellen in die Eintrittspupille des Objektivs ab. Die zweite Wabenplatte bildet gemeinsam mit der Kollimator- und der Feldlinse die Linsenelemente der ersten Wabenplatte als Überlagerungsbild einer Vielzahl von Leuchtfeldern in die auszuleuchtende Objektebene ab. Die Linsenelemente der ersten Wabenplatte stehen in der Brennebene der zweiten und umgekehrt. Der W. ermöglicht eine homogene Ausleuchtung großer Felder durch große Aperturen, da er alle winkelabhängigen Effekte und das "Flattern" des Lichtbogens weitgehend unwirksam macht.
Wabenkondensor: Wirkungsweise eines Wabenkondensors (a) mit einigen der in die Pupille abgebildeten Wendelbildern (b). EP Eintrittspupille.
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