Metzler Philosophen-Lexikon: Adorno, Theodor W. (= Wiesengrund)
Geb. 11. 9. 1903 in Frankfurt am Main;
gest. 6. 8. 1969 in Visp/Wallis
»Wenn ein geistiger Mensch in unserer Zeit des Übergangs den Namen des Genies tragen darf, dann gebührt er ihm.« Diese Äußerung Max Horkheimers von 1969 gilt A., dem gerade verstorbenen Freund, Mitarbeiter und Mitstreiter an dem Projekt einer Kritischen Theorie der Gesellschaft. Das von Horkheimer gewürdigte »Genie« A.s besteht nicht zuletzt in seiner imposanten und unvergleichlichen Vielseitigkeit als ebenso meisterlicher Philosoph, Soziologe und Psychologe wie Musikwissenschaftler und Literaturkritiker und – nicht zu vergessen – Komponist. A. hier als Philosophen darzustellen, ist also nur um den Preis möglich, bedeutende Aspekte seines Werks und seiner Persönlichkeit in den Hintergrund treten zu lassen.
Entwickelt und gefördert werden A.s Talente im Verlauf einer ausgesprochen behüteten Kindheit. Sein vom Judentum zum Protestantismus übergetretener Vater Oscar Alexander Wiesengrund besitzt eine Weingroßhandlung, seine Mutter Maria war bis zu ihrer Eheschließung unter ihrem Mädchennamen Calvelli-Adorno della Piana eine erfolgreiche Sängerin. Sie veranlaßt, daß das einzige Kind den Doppelnamen Wiesengrund-A. bekommt. Von der Mutter und ihrer mit im Hause lebenden Schwester Agathe, einer Pianistin, gehen die prägenden Einflüsse auf A. aus. Er erhält eine fundierte musikalische Ausbildung und ist ein außerordentlich erfolgreicher Schüler, überspringt zwei Klassen und legt 1921 als Klassenbester die Reifeprüfung ab. Für seine philosophische Entwicklung bedeutsam ist 1918 die Begegnung des Schülers A. mit dem 14 Jahre älteren Siegfried Kracauer; in einer Erinnerung schreibt A. 1964: »Über Jahre hindurch las er mit mir, regelmäßig Samstag nachmittags, die Kritik der reinen Vernunft. Nicht im geringsten übertreibe ich, wenn ich sage, daß ich dieser Lektüre mehr verdanke als meinen akademischen Lehrern.« Von diesen akademischen Lehrern an der Frankfurter Universität, wo er seit 1921 Philosophie, Musikwissenschaft, Psychologie und Soziologie studiert, ist der Philosoph Hans Cornelius der wichtigste. Bei ihm, dessen Assistent zu dieser Zeit Max Horkheimer ist, promoviert A. 1924 mit einer Arbeit über Die Transzendenz des Dinglichen und Noematischen in Husserls Phänomenologie. Abgesehen davon, daß aus dieser Zeit A.s anhaltendes Interesse an Husserl herrührt, deutet sich in der Dissertation noch gar nicht A.s weitere philosophische Entwicklung an. Im Gegenteil: Die Untersuchung ist vorbehaltlos der Position des Lehrers Cornelius verpflichtet, der mit seinem Hauptwerk Transcendentale Systematik (1916) einen heute praktisch vergessenen immanenzphilosophischen Ansatz strenger Erkenntnistheorie zwischen Neukantianismus und Phänomenologie begründete. Anscheinend unvermittelt zur akademischen Ausbildung lernt A. 1921 Georg Lukács’ Theorie des Romans und den Geist der Utopie von Ernst Bloch kennen. Die Lektüre dieser Autoren soll wie auch das von Kracauer Gelernte erst Jahre später in A.s philosophischen Schriften Ausdruck finden. Zunächst publiziert er beinahe ausschließlich Musikkritiken. 1925 geht A., nachdem er in Frankfurt Alban Berg kennengelernt hat, nach Wien, wo er bei Berg Kompositionsunterricht nimmt und u. a. den bewunderten Arnold Schönberg kennenlernt. Auch wenn sich A. nach seiner endgültigen Rückkehr nach Frankfurt 1926 wieder stärker der Philosophie zuwendet – er hatte ein Habilitationsvorhaben mit Cornelius verabredet –, deutet sich vorerst eine eigenständige Position allein in seinen musikkritischen und -ästhetischen Publikationen an, u. a. 1929/30 in seiner Tätigkeit als Redakteur des Anbruch, einer der musikalischen Avantgarde verpflichteten Wiener Musikzeitschrift. Die als Habilitationsschrift verfertigte Arbeit Der Begriff des Unbewußten in der transzendentalen Seelenlehre von 1927 wird von Hans Cornelius, dessen Standpunkt sie in großen Teilen wiederum uneingeschränkt teilt, wegen mangelnder Originalität und Eigenständigkeit nicht akzeptiert und von A. daraufhin zurückgezogen. Deutliche »eigene« Worte findet A. allerdings schon in den »Schlußbetrachtungen« der abgelehnten Arbeit – er kritisiert darin in durchaus marxistischer Perspektive die »ideologische Funktion« vitalistischer und irrationalistischer Lehren vom Unbewußten. Auch dokumentiert diese Arbeit eine frühe Beschäftigung A.s mit der Psychoanalyse Sigmund Freuds.
Wie kein zweiter beeinflußt Walter Benjamin, den A. seit 1923 kennt, seinen Denkweg in diesen Jahren, womit A.s schulphilosophische Orientierung an Cornelius ein abruptes Ende findet. 1928 erscheint Benjamins Barockstudie Ursprung desdeutschen Trauerspiels, nachdem sie 1925 in Frankfurt als Habilitationsschrift abgelehnt worden war. Insbesondere die schwierige, ja vertrackte »erkenntnistheoretische Vorrede« enthält eine große Zahl methodischer und gedanklicher Elemente, die für A.s eigene Position grundlegende Bedeutung bekommen. Jetzt kann er endlich den Einfluß Kracauers, die Lektüre Lukács’ und Blochs und seine hohe, an der Musik ausgebildete ästhetische Kompetenz und Sensibilität in Einklang mit seinen philosophischen Interessen und Intentionen bringen. Mit Benjamin erteilt A. der Idee des geschlossenen Systems eine Absage und stellt diesem das gleichsam kompositorische Verfahren konstellativer Darstellung entgegen: Deutung einzelner, essayistisch verknüpfter Elemente statt deduktiver Ableitung. Gegenstand dieser Deutung ist ebenfalls wie bei Benjamin und dem frühen Lukács insbesondere ästhetisches Material, an dem A. die Spannung von Natur und Geschichte thematisiert. Auf dem Boden dieses Benjaminschen Programms, das er 1931 in seiner Antrittsvorlesung darlegt, verfaßt A. 1929/30 die von Paul Tillich, einem Philosophen und Theologen, 1931 angenommene Habilitationsschrift Kierkegaard. Konstruktion des Ästhetischen. Horkheimer als zweiter Gutachter erkennt zwar A.s »Wahrheitswillen« und seine philosophischen Fähigkeiten an, nimmt aber inhaltlich Abstand von der ästhetisch und theologisch inspirierten Interpretation Kierkegaards und des deutschen Idealismus.
Am 11. September 1933 wird A. von den Nazis die Lehrbefugnis entzogen. Während Horkheimer und die anderen, überwiegend jüdischen Mitglieder des »Instituts für Sozialforschung« schon in die Emigration gegangen sind, glaubt A., der in zunehmend engem Kontakt mit diesem Kreis steht, an ein schnelles Ende des Faschismus in Deutschland. Einen ersten Schritt in die Emigration unternimmt A. dann aber 1934, als er sich in Oxford am Merton College einschreibt, um seine akademische Karriere in England fortsetzen zu können. Weiterhin häufig in Deutschland, beabsichtigt er, mit einer Arbeit über Husserl in England erneut in Philosophie zu promovieren. Aus dieser Zeit stammen auch einige wichtige Arbeiten A.s über Musik. Sein weiterhin enger Kontakt zum mittlerweile in New York ansässigen »Institut für Sozialforschung«, insbesondere zu Horkheimer, ermöglicht A. Anfang 1938 die endgültige Emigration in die Vereinigten Staaten, zusammen mit seiner Frau Gretel, geb. Karplus, die er seit den 20er Jahren kannte und 1937 geheiratet hatte. Ausschlaggebend für die Übersiedlung ist ein Angebot Horkheimers, in dem er A. ein sicheres Auskommen verspricht und ihm die Möglichkeit einer Mitarbeit an einem Radioprojekt an der Princeton University ankündigt. Bis Mitte 1940 arbeitet A., für die Erforschung der Wirkung von Musikprogrammen zuständig, an diesem sozialwissenschaftlichen Projekt, wobei sich zeigt, daß seine spekulativ deutende Verfahrensweise doch zu erheblichen Meinungsverschiedenheiten mit den nüchtern empirisch-soziologisch orientierten Mitarbeitern führt.
Als A. Ende 1941 zu Horkheimer nach Los Angeles übersiedelt, beginnt die Zeit der überaus fruchtbaren Zusammenarbeit mit Horkheimer an der Dialektik der Aufklärung. Angesichts von Faschismus, Antisemitismus, Stalinismus und Zweitem Weltkrieg, angesichts aber auch der Illusionsfabriken Hollywoods und der amerikanischen Unterhaltungsindustrie verfassen beide gemeinsam die wichtigste und geschichtsphilosophisch grundlegende Schrift der Kritischen Theorie. Zentrales Thema ist »die Selbstzerstörung der Aufklärung«. Aufklärung, die den Menschen aus der Unmündigkeit, aus der Befangenheit im Mythos befreien wollte, ist – nach der Diagnose A.s und Horkheimers – selbst als destruktiver blinder Fortschritt zum Mythos geworden. So, wie die Mythen (z.B. der Antike) schon selbst aufklärerisch, wenn auch in der Form der Sage, die Welt und das Geschehen in ihr zu verstehen und erklären suchten, so ist die auf Gesetze fixierte Aufklärung noch elementar mythischem Denken verhaftet, etwa den Prinzipien der schicksalhaften Notwendigkeit und der Selbsterhaltung. Die vollends beherrschte und unterdrückte Natur rächt sich hinterrücks als »Gewalt des Systems über die Menschen« und als Herrschaft des technischen Denkens, der sich absolut setzenden Sachzwänge. Dennoch ist diesem Prozeß nicht einfach zu entgehen: Allein radikale Selbstaufklärung der Aufklärung bietet einen Ausweg. Konkret untersuchen die Autoren diese Dialektik der Aufklärung am Beispiel der Odyssee, dem »Grundtext der europäischen Zivilisation«, am Beispiel »aufgeklärter« Moral bei de Sade, aber auch als Analyse der modernen »Kulturindustrie« (»Aufklärung als Massenbetrug«) und schließlich des Antisemitismus, »der Rückkehr der aufgeklärten Zivilisation zur Barbarei in der Wirklichkeit«. Das 1944 fertiggestellte Buch erscheint 1947 erstmals und versammelt in Grundzügen alle Motive, die das weitere philosophische Werk A.s bestimmen. Zur gleichen Zeit entsteht A.s persönlichstes philosophisches Werk, die Aphorismensammlung Minima Moralia (1951 erschienen). Diese Aphorismen reflektieren ebenso die Erfahrungen des Intellektuellen in der Emigration, wie sie, Horkheimer gewidmet, den Anspruch verfolgen, »Momente der gemeinsamen Philosophie von subjektiver Erfahrung her darzustellen«; zu einer andauernden und breiten Wirkung des Buches haben vor allem auch treffende Gedankensplitter beigetragen – »Geliebt wirst du einzig, wo du schwach dich zeigen darfst, ohne Stärke zu provozieren.«
1949 kehrt A. nach Frankfurt zurück, um zunächst den auf einen sozialphilosophischen Lehrstuhl berufenen Horkheimer zu vertreten. Gemeinsam mit diesem bemüht er sich in den nächsten Jahren um eine Neugründung des »Instituts für Sozialforschung«, die 1951 erfolgt. Nach einer vorübergehenden Rückkehr in die USA entfaltet sich seit Mitte der 50er Jahre A.s unvergleichliche Wirkung. Als Mitdirektor des Instituts, Lehrstuhlinhaber für Philosophie und Soziologie und Autor soziologischer, kulturkritischer, literatur- und musikästhetischer, pädagogischer und psychologischer Schriften ist er im akademischen Betrieb wie in der intellektuellen Öffentlichkeit als kritischer Geist präsent und gefürchtet. Er publiziert in Tageszeitungen, Zeitschriften wie dem Merkur oder den Akzenten, hält Rundfunkvorträge und spricht auf Tagungen. Seine im engeren Sinne philosophische Arbeit tritt demgegenüber erst einmal in den Hintergrund. Zwar veröffentlicht A. 1956 Zur Metakritik der Erkenntnistheorie. Studien über Husserl und die phänomenologischen Antinomien; diese Arbeit beruht aber weitgehend auf Entwürfen aus den 30er Jahren in England; nur die von A. allerdings programmatisch gemeinte Einleitung ist neu. In ihr rechnet er mit der Tradition der »prima philosophia«, der Ursprungsphilosophie, und der ihr entspringenden Erkenntnistheorie von den Vorsokratikern bis Husserl ab. Immer wieder reflektiert er auf den Preis, den jede begrifflichsystematische Philosophie zu entrichten hat, nämlich das Individuelle und Nichtidentische zuzurichten und zu verstümmeln, anstatt es wirklich zu begreifen. Das sei die »Erbsünde der prima philosophia«: »Um nur ja Kontinuität und Vollständigkeit durchzusetzen, muß sie an dem, worüber sie urteilt, alles wegschneiden, was nicht hineinpaßt«. Das Nichtidentische mit dem Verfahren philosophischer Kritik zu retten, ohne hinter den entwickelten Stand der (idealistischen) Philosophien Kants und Hegels zurückzufallen, ist A.s kaum einlösbarer Anspruch.
Als Wiederaufnahme, Fortführung und Vertiefung dieser Überlegungen erscheint 1966 nach mehrjähriger Arbeit die Negative Dialektik. Von A. selbst als »Antisystem« bezeichnet, ist sie der breit angelegte Versuch, im Zusammenhang Rechenschaft abzulegen von einer Philosophie, die sich über Jahrzehnte in ihren Grundgedanken treu geblieben ist. Sie ist negativ, weil sie objektive Widersprüche aufdeckt und festhält, anstatt sie – wie Hegel – spekulativ zu versöhnen; sie ist dialektisch, weil sie die gesellschaftlich-historische Gewordenheit und begriffliche Vermitteltheit der Gegensätze durchdringt, anstatt sie – wie z.B. Heidegger – zu verdinglichen und zu mythischen Seinsverhältnissen zu stilisieren. Die erneut ausgeführte Kritik des Begriffs als »Abstraktionsmechanismus« führt A. zu der Formulierung einer paradox anmutenden Utopie: »Die Utopie der Erkenntnis wäre, das Begriffslose mit Begriffen aufzutun, ohne es ihnen gleichzumachen.« Die Negative Dialektik mündet nach Überlegungen zum Erfahrungsbegriff und der theoretischen Philosophie, nach einer Auseinandersetzung mit der Ontologie und der praktischen Philosophie (»Freiheit« und »Moral«) schließlich in die »Meditationen zur Metaphysik«, der Entfaltung des Gedankens hoffnungsloser Hoffnung »nach Auschwitz« in einer Art negativer Theologie: »solidarisch mit Metaphysik im Augenblick ihres Sturzes«.
In den 60er Jahren erlebt A. eine weiterhin wachsende Anerkennung in einer zunehmend breiteren Öffentlichkeit – Preise und Ehrungen (u. a. die Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt am Main 1963), akademische Positionen (u. a. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Soziologie von 1966 bis 1968), aber auch seine Verteidigung der neomarxistischen Ideologiekritik in der soziologischen Grundlagendebatte mit Karl Raimund Popper (»Positivismusstreit«) sowie seine Bedeutung für die Literatur- und Musiksoziologie und nicht weniger die Pädagogik kennzeichnen diese Rolle A. s.
Geradezu tragische Züge hat jedoch A.s Verhältnis zur Studentenbewegung. Die von ihm als einem der wenigen und kompetentesten Gesellschaftskritiker inspirierten Studenten, teilweise seine Schüler, beginnen, seinen Ansatz als praxisfeindlich zu kritisieren. Es kommt zu Demonstrationen, Störungen und schließlich 1969 zu Vorlesungssprengungen. A., irritiert, aber in seinen Einsichten unbeirrt, schreibt kurz vor seinem Tod in einem Aufsatz über Resignation: »Der Sprung in die Praxis kuriert den Gedanken nicht von der Resignation, solange er bezahlt wird mit dem geheimen Wissen, daß es doch nicht gehe.« Wenige Wochen nach den turbulenten Vorfällen an der Frankfurter Universität stirbt A. auf einer Urlaubsreise in der Schweiz an einem Herzinfarkt.
Die Rezeption A.s in den 70er Jahren ist entscheidend gekennzeichnet durch das posthume Erscheinen der unvollendet gebliebenen Ästhetischen Theorie (1970), in der A. alle wesentlichen Motive seiner Philosophie im Medium der für ihn paradigmatischen Kunst der Moderne etwa Samuel Becketts und Arnold Schönbergs erneut entwikkelt. Dabei wird die durch und durch ästhetische Prägung seines Denkens bis in die manchmal schwierig lesbare, eigenwillig konstellativ-musikalische Ausdrucksweise als durchgängiges Moment der Philosophie A.s deutlich erkennbar. In der schwer entzifferbaren und autonomen Kunst findet das seinen mimetischen Ausdruck, was in der begrifflich verfaßten Philosophie nur paradox zu bezeichnen ist, das Nichtidentische, das Besondere und Andere – der Schein einer besseren Welt. Schneller, als es ihm hätte recht sein können, wird A. auch zum Gegenstand bloß akademischen und theoretischen Interesses.
Die Herausgabe seiner Gesammelten Schriften (1970 bis 1986) bestätigt das ebenso wie eine bis heute nur wenig abebbende Flut von Sekundärliteratur. Bis in den Sprachgestus treue Schüler, polemisch-unsachliche Kritiker, die in A. noch gar den geistigen Vater des linken Terrorismus sehen wollen, und eine produktive »Fortschreibung« des Projekts einer kritischen Theorie der Gesellschaft (vor allem durch Jürgen Habermas und seine Schüler) stehen sich bis weit in die 80er Jahre gegenüber. Mit der Stiftung des »Adorno-Preises« durch die Stadt Frankfurt am Main (seit 1976) und Konferenzen zu A.s 80. Geburtstag im Jahr 1983 wurde A. mehr und mehr in den Rang eines Klassikers erhoben. In den späten 80er Jahren und in den 90er Jahren nahm das öffentlich dokumentierte Interesse an A. merklich ab. Wenn überhaupt, dann wurde er am ehesten noch als Kulturkritiker wahrgenommen und zitiert. Im Jahr 2003, zu A.s 100. Geburtstag, wird die Breite seines Werks und die Aktualität vieler seiner kritischen Einsichten allerdings neuerlich ins Bewußtsein gehoben werden: Eine Reihe von Jubiläumsveranstaltungen finden in seiner Heimatstadt Frankfurt und auch anderswo statt.
Demirovic, Alex (Hg.): Modelle kritischer Gesellschaftstheorie. Traditionen und Perspektiven der kritischen Theorie. Stuttgart/Weimar 2003. – Scheible, Hartmut: Theodor W. Adorno. Reinbek bei Hamburg 51999. – Wiggershaus, Rolf: Theodor W. Adorno. München 21998. – Wiggershaus, Rolf: Die Frankfurter Schule. Geschichte – Theoretische Entwicklung – Politische Bedeutung. München/Wien 1986.
Peter Christian Lang
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