Lexikon der Physik: Frauen in der Physik
Frauen in der Physik
Bunny C. Clark, Ohio, und Mildred S. Dresselhaus, Cambridge, Massachusetts, USA
1 Einführung
In fast allen Ländern der Erde waren unter den Physikstudenten und den forschenden Physikern stets deutlich weniger Frauen als Männer. Der Frauenanteil war hier wohl noch geringer als in den anderen Wissenschaften. Zwar stieg die Anzahl der Frauen in der Physik in den letzten Jahren deutlich an, aber ihr Anteil bleibt im Vergleich zu anderen Gebieten gering und ist ähnlich hoch wie in der Technik. Allerdings gibt es deutlich weniger Physikerinnen als Ingenieurinnen, da es viel weniger Physiker als Ingeniere gibt. In Ländern mit großer Physiktradition, beispielsweise Frankreich und Italien, waren Frauen in der Physik stärker beteiligt; daraus kann man schließen, daß ein geringer Frauenanteil keine prinzipielle Ursache hat, sondern von den gesellschaftlichen Bedingungen herrührt. Daher darf man annehmen, daß entsprechende Maßnahmen eine substantielle Änderung der Situation bewirken können. In diesem Beitrag wollen wir auch Beispiele für entsprechende Maßnahmen besprechen.
2 Statistik
Die in diesem Abschnitt vorgestellten statistischen Daten belegen, wie stark die Beteiligung der Frauen an der Physik in jüngerer und jüngster Vergangenheit war. Derzeit sind, anders als in der Astronomie, nicht für alle Länder Daten verfügbar. Deshalb beschränken wir uns auf einige ausgewählte Länder, um die Situation in der Welt zu veranschaulichen. Wir legen dabei das Schwergewicht auf die Vereinigten Staaten, weil hier relativ viele Personen in der Physik tätig sind und weil die Autorinnen mit den hiesigen Verhältnissen vertraut sind.
Tabelle 1 zeigt, daß der Anteil der Frauen in der Physik insgesamt gering und zudem von Land zu Land sehr unterschiedlich ist [1]. Ähnliche Trends zeigten sich bei neueren Erhebungen für das Jahr 1992 [2]; der Anteil der Frauen bei den Physik-Promotionen betrug 18,7 % in Frankreich, 12,7 % in Großbritannien, 12,1 % in den USA und 7,1 % in Deutschland. Zur Zeit haben wir keine zuverlässigen Daten über die Anzahl von Physikerinnen in den verschiedenen Ländern. Jedoch enthält Tabelle 2 einige Werte von 1993, aus denen der Anteil verschiedener Länder und Regionen an den physikalischen Publikationen hervorgeht; dies mag ein Gefühl für die Verteilung von Physikerinnen über die Welt geben. Es ist jeweils der Prozentsatz und der diesem entsprechende Rang angegeben [2].
2.1 Frauen in der Physik in den USA
Vom American Institute of Physics (AIP) wurden umfassende Daten über Physikerinnen in den Vereinigten Staaten zusammengestellt und veröffentlicht [3]. Daraus kann man verschiedene Folgerungen ableiten, die auch durch die hier wiedergegebenen Daten veranschaulicht werden. Die Abb. 1 zeigt die drastische Zunahme des Anteils der Frauen an den Studienabschlüssen in Physik in den USA. In den letzten 25 Jahren (von 1971 bis 1996) ergab sich bei den Studienabschlüssen (Bachelor) ein Anstieg um den Faktor 2,6 auf 18 % und um den Faktor 4,3 auf 13 % bei den Promotionen. In Abb. 2 sind die Prozentsätze der in Technik, Physik und anderen Naturwissenschaften promovierten Frauen für die Jahre 1980 bis 1996 einander gegenübergestellt [3]. Hier wird deutlich, daß der Frauenanteil in allen Fachgebieten anstieg; ferner zeigen sich Ähnlichkeiten zwischen Physik und Technik, aber auch Unterschiede zwischen der Physik einerseits sowie Chemie, Biologie und allen Gebieten andererseits. Wir nutzen die Anzahlen der Promotionen als Maßstab für den Anteil an der Physik, weil seit rund 50 Jahren bei vielen Stellenbesetzungen die Promotion vorausgesetzt wird. Einige Zahlen: Im Jahre 1996 promovierten in den USA nur 184 Frauen in Physik, gegenüber 776 in technischen Fächern und 1384 in den gesamten Naturwissenschaften. Die Gesamtzahl der Promotionen von Frauen betrug 16 945. Tabelle 3 macht deutlich, daß insgesamt viele Frauen promovieren, jedoch in manchen Fachgebieten nur wenige, so auch in der Physik. Nur wenige Frauen streben eine Karriere in der Physik an; daher ist ihr Anteil an den Promotionen in den USA – mit beispielsweise 4,6 % im Jahre 1991 – sehr gering. Allerdings betrug der Anteil der Frauen an den Doktoranden, die im Jahre 1996 begannen, bereits 12,8 % [4].
In den letzten Jahren stieg in den USA der Frauenanteil in der Physik an; dies führte dazu, daß die Physikerinnen im Durchschnitt nun deutlich jünger als ihre Kollegen sind [6] (Tabelle 4). Daher nehmen in den USA die Physikerinnen eher als ihre männlichen Konkurrenten an, daß für bestimmte Aufgaben in der Physik Frauen qualifiziert sind, denn während des Berufslebens einer durchschnittlichen Physikerin war der Frauenanteil merklich höher als während des Berufslebens eines durchschnittliches Physikers. Aus den Daten in Tabelle 4 geht außerdem hervor, daß Männer und Frauen in der Physik nahezu gleich wahrscheinlich eine Ganztagsstellung haben. Jedoch ist bei den Frauen die Wahrscheinlichkeit größer, eine Teilzeitstelle innezuhaben oder arbeitslos zu sein. Die Gründe dafür können in Zeiten der Kindererziehung oder in anderen familiären Verpflichtungen liegen. Männliche Physiker gehen in den USA derzeit mit höherer Wahrscheinlichkeit in Rente als weibliche, weil die Altersverteilungen beider Geschlechter unterschiedlich sind. Allgemeiner gesagt: Bei den Arbeitslosen in den USA war das Zahlenverhältnis der Frauen zu den Männern in Physik und Technik in der Vergangenheit stets wesentlich größer als eins, nahm aber in den letzten zwanzig Jahren auf ungefähr eins ab; dies entspricht etwa dem Trend in der allgemeinen Bevölkerung [4].
Die Anfangsgehälter der Frauen in Wissenschaft und Technik betrugen in den USA nur 84,2 % von denjenigen der Männer [7]; diese Zahl bezieht sich auf den Medianwert des Abschlußjahrgangs 1993. Der Grund dafür kann teilweise in der unterschiedlichen Verteilung von Frauen und Männern auf die verschiedenen Fachgebiete liegen, aber auch in der Art der ersten Stelle, d.h. darin, ob es eine befristete Forschungs- oder eine Dauerstelle war oder ob sie in Universität, Industrie oder Behörde angetreten wurde. Die Unterschiede in den Gehältern werden meist um so größer, je mehr Jahre seit Studienabschluß oder Promotion vergangen sind [7]. Ein Überblick über die im Jahre 1992 in den USA promovierten Physikerinnen und Physiker ergab, daß Frauen öfter eine Post-Doc-Stelle antraten als Männer (80 % gegenüber 64 %), mit gleicher Wahrscheinlichkeit (11 %) eine akademische Stelle annahmen, aber seltener in die Industrie gingen (9 % gegenüber 15 %) [8].
In den USA ist ungefähr die Hälfte der Physikerinnen und Physiker in der Wissenschaft tätig. Wie aus Tabelle 5 hervorgeht, nahm der Anteil der Frauen am Physiklehrkörper deutlich zu [9], und zwar von 2,9 % im Jahre 1984 auf 5,1 % im Jahre 1993. Dennoch sind diese Prozentsätze sehr gering, und es gibt in den USA immer noch Physikfakultäten, in deren Lehrkörper keine Frauen sind, gleichgültig in welcher Qualifikationsstufe (die Anteile betrugen im Jahre 1994 in den USA 36 % bei promotionsverleihenden Institutionen bzw. 62 % bei allen Colleges und Universitäten) [3]. Diejenigen Frauen, die eine Stellung in der Wissenschaft erlangt haben, sind mit höherer Wahrscheinlichkeit als Männer in niedrigeren Rängen (Dozenten) und auch in befristeten Stellen anzutreffen. Das kann mit den unterschiedlichen Altersverteilungen von Frauen und Männern in der Physik zusammenhängen. Tabelle 5 zeigt auch, daß Frauen häufiger als Männer befristete Stellen innehaben oder an Intitutionen beschäftigt sind, die kein Promotionsrecht haben. Aber diese Unterschiede in den Verteilungen beider Geschlechter auf die Physik werden mit der Zeit geringer [10]. Anzeichen für eine allmähliche Zunahme des Frauenanteils in den Physikfakultäten in den nächsten Jahren ergeben sich aus den Immatrikulationsdaten. Danach waren in den USA im Jahre 1993 im Hauptstudium 14 % der Studenten weiblich, und im Jahre 1996 waren es 13 % der Promovierenden [3]. Der relativ geringe Frauenanteil in der Physik in den USA kann auf gesellschaftlichen Faktoren beruhen; so ergab eine Befragung, daß 83 % der Studentinnen Hindernisse für Frauen in der Wissenschaft wahrnehmen [8, 11].
2.2 Internationale Vergleiche
Die Tabelle 1 zeigt für viele Länder, darunter die USA und Deutschland, einen relativ geringen Frauenanteil in der Physik. In einigen Ländern, wie den USA und Großbritannien, wird der Frauenanteil um so geringer, je höher die Qualifikation ist. In diesen Ländern ist also der Frauenanteil bei den Studienabschlüssen höher als bei den Promotionen, und hier ist der Anteil wiederum höher als bei den akademischen Positionen. Manche Länder, wie Frankreich, Italien und Rußland, haben in der Physik auf allen Stufen einen höheren Frauenanteil als andere Länder, und in ihnen nimmt der Anteil bei höheren Qualifikationen nicht ab.
Beispielsweise hat Italien in der Forschung einen recht hohen Frauenanteil [14]. Hier beträgt er 33 % beim Studienabschluß, 31,5 % bei den besetzten Stellen, 25,2 % bei den Dozenten, 15,5 % bei den außerordentlichen Professuren 6,5 % bei den ordentlichen Professuren. In Frankreich sind derzeit (1998) rund 24 % der akademischen Positionen von Frauen besetzt, und zwar 26 % in den unteren Rängen und 9 % bei den ordentlichen Professuren [12]. Das französische CNRS (Centre National de la Recherche Scientifique) wird von einer Frau, Cathérine Brechignac, geleitet; hier haben Frauen 18 % der wissenschaftlichen Stellen in den Bereichen Mathematik und Naturwissenschaften inne, ähnlich wie in der gesamten Forschung. Aber immer noch sind weniger als 10 % der leitenden Stellen in der Physik (Professoren an Universitäten oder Forschungsdirektoren am CNRS) von Frauen besetzt [13]. Im internationalen Vergleich schneiden die französischen Physikerinnen zwar relativ gut ab, starten aber dennoch Initiativen, um ihren Anteil zu erhöhen [12].
In mehreren Ländern mit geringerem Frauenanteil in der Physik stieg dieser in den letzten Jahren an; dieser Zeitraum liegt nach der Studie von Megaw [1]; (Tabelle 1). An australischen Universitäten (die von der Megaw-Studie nicht erfaßt wurden) betrug im Jahre 1996 der Frauenanteil im Aufbaustudium 18 %. Er hatte 1991 noch bei 12 % gelegen, als die ersten Daten über die Geschlechterverteilung bei den Physikstudenten ermittelt wurden [15]. Die Gesamtzahl der Immatrikulationen für das Aufbaustudium stieg in diesem Zeitraum um 17 %. Daher hatte die Anzahl der Physikstudentinnen um 58 % zugenommen. Der Anteil der Frauen im vierten Studienjahr stieg von 16 % im Jahre 1991 auf 25 % im Jahre 1996.
Der Zusammenhalt und die gegenseitige Information wurde für die Entwicklung des Bewußtseins der Physikerinnen in vielen Ländern sehr bedeutsam. So konnten sie beispielsweise in Österreich die Aufmerksamkeit der Physikalischen Gesellschaft und des Wissenschaftsfonds (FWF) wecken. Der Anteil der Frauen, die in Österreich das Physikstudium abschließen, ist mit rund 20 % ähnlich hoch wie in vielen anderen Ländern (Daten von 1995). Aber im Lehrkörper ist er viel geringer, und unter den Ordinarien ist hier überhaupt keine Frau. Unter den außerordentlichen Professoren ist nur eine Frau, und unter den Dozenten sind 11 Frauen. Demnach betrug im Jahre 1995 der Frauenanteil am gesamten Lehrkörper 5,5 % [16]. Österreichische Frauen setzten sich das Ziel, einen Anteil von 40 % in den verschiedenen Berufszweigen zu erreichen, in denen sie derzeit unterrepräsentiert sind. Dazu wurden Gesetzesinitiativen eingebracht. Doch aufgrund der geringen Zahl von Frauen in der Ausbildung wird angestrebt, vor allem diese Basis zu erweitern. So wurde vom FWF eine Initiative gestartet, um den Frauenanteil bei der Habilitation zu erhöhen, die die Voraussetzung für die Professorenlaufbahn ist. Zudem werden beträchtliche Anstrengungen unternommen, mehr Schülerinnen zu ermutigen, ein Physikstudium anzustreben.
In Großbritannien, wo die physikalische Forschung eine lange Tradition hat, zeigen die Daten der Jahre 1995/96, daß von insgesamt 2759 Studienabschlüssen und Promotionen in Physik nur 17,8 % von Frauen erzielt wurden. Lediglich 4 % der Mitglieder von Physikfakultäten sind Frauen. In den Naturwissenschaften allgemein wurden 37,8 % der Studienabschlüsse und 25,2 % der Promotionen von Frauen absolviert. Diese Anteile ähneln denen in allen wissenschaftlichen und technischen Fächern (einschließlich der Sozialwissenschaften) mit 36,9 % bei den Studienabschlüssen und 27,6 % bei den Promotionen [17].
In Deutschland, wo die physikalische Forschung ebenfalls eine lange Tradition hat, ist der Anteil der Frauen in der Physik relativ gering [18]. Für das Jahr 1994 wurden Daten aus verschiedenen Wissenschaftsgebieten ermittelt [18]; sie zeigen, daß der Frauenanteil mit 39,2 % bei den Studienabschlüssen und mit 28,5 % bei den Promotionen ähnlich dem in Großbritannien ist. Dagegen waren in Deutschland 75,1 % aller Personen, die 1994 (in irgendeinem Fach) ein Lehramtsstudium absolvierten, Frauen. Der Frauenanteil bei den Physiklehrern war mit 31,8 % relativ hoch, aber die Frauen waren beim Physikdiplom mit 9,2 % und bei der Promotion mit 6,4 % deutlich geringer vertreten.
3 Bedeutende Frauen in der Physik
3.1 Quellen
Im Jahre 1970 gründete die American Physical Society (APS) das Komitee CSWP (Comittee on the Status of Women in Physics), das sich mit dem Status von Frauen in der Physik befaßt. Die erste Vorsitzende war die junge Hochenergiephysikerin Vera Kistiakowsky, die am Massachusetts Institute of Technology Experimentalphysik betrieb. Zu ihr sagte ein Kollege, er sähe keinen Grund für ein solches Komitee, denn es gäbe in der Physik nur zwei Frauen, nämlich Chien-Shiung Wu und Gertrude Goldhaber, und die beiden seien ja zufrieden. Der gute Mann hatte dabei tatsächlich übersehen, daß auch seine Gesprächspartnerin eine Frau in der Physik war! Diese Anekdote veranschaulicht, wie sehr sich die Zeiten inzwischen geändert haben. Es gibt aber immer noch Leute, die es überrascht, daß etliche Frauen bedeutende Beiträge zur Physik leisteten. In diesem Abschnitt werden einige der mutigen Frauen kurz vorgestellt, die den Weg für andere Frauen bereitet haben. Zudem werden einige Quellen (Bücher und auch Web-Seiten [19]) angegeben, in denen man sich weitere Informationen beschaffen kann.
In ihrem Buch Nobel Prize Women in Science; Their Lives, Struggle and Momentous Discoveries (Nobelpreisträgerinnen in der Wissenschaft; Ihr Leben, Kämpfen und bedeutsame Entdeckungen) beschreibt Sharon Bertsch McGrayne eindruckvoll die Lebensläufe berühmter Wissenschaftlerinnen, deren Arbeiten die Welt veränderten, und gibt auch zahlreiche ausgezeichnete Quellen an [20]. Nina Byers, Professorin an der University of California in Los Angeles, erstellte ein schöne Web-Seite [21] mit Bildern und Biographien von 48 ausgezeichneten Physikerinnen unserer Zeit. Einige der vorzüglichen Artikel und Bücher sind auch in den Literaturhinweisen zu den hier folgenden Abschnitten enthalten, in denen einige hervorragende Physikerinnen vorgestellt werden.
3.2 Viel Mut!
Es gab und gibt zu viele ausgezeichnete Physikerinnen, als daß man sie alle auch nur namentlich aufführen könnte, geschweige denn näher auf sie eingehen. Daher entschlossen wir uns, nur einige in wenigen Worten vorzustellen sowie Bedeutung und Auswirkungen ihrer Arbeiten auf die Gesellschaft zu skizzieren. Dabei beschränken wir uns auf die Kernphysik, obwohl natürlich Frauen auch auf anderen Gebieten Bedeutendes beitrugen [20, 21].
Marie Sklodowska-Curie
In Frankreich ist der Anteil der Frauen in der Physik schon seit langem deutlich höher als in vielen anderen Ländern, unter anderen aufgrund des Einflusses von Marie Sklodowska-Curie; sie war die erste Frau, der ein Nobelpreis zuerkannt wurde. Ihre Arbeit und ihr Leben inspirieren noch immer viele junge Frauen. Im Jahre 1903 erhielt das Ehepaar Marie und Pierre Curie für die Entdeckung der radioaktiven Elemente Polonium und Radium gemeinsam den Physik-Nobelpreis. Nach dem Tode ihres Gatten wurde Marie Curie als erste Frau Mitglied einer Fakultät an der Sorbonne. Sie verfeinerte ihre Experimente weiter, und es gelang ihr, Proben von reinem Polonium und Radium herzustellen. Hierfür wurde ihr im Jahre 1911 der Chemie-Nobelpreis zuerkannt. Marie Curie veränderte mit ihren Arbeiten die Welt und bewog zahlreiche Frauen, eine wissenschaftliche Karriere anzustreben, beispielsweise ihre Tochter Irène Joliot-Curie. Diese erhielt gemeinsam mit ihrem Ehemann Frédéric Joliot-Curie im Jahre 1935 für die Entdeckung der künstlichen Radioaktivität den Chemie-Nobelpreis.
Rosalyn Sussman Yalow
Die Kernphysikerin Rosalyn Sussman Yalow war (1977) die zweite Frau, die den Medizin-Nobelpreis erhielt. Die erste war 1947 die Biochemikerin Gerty T. Cori gewesen, die erforscht hatte, wie die Zellen Energie aus der Nahrung beziehen. R. S. Yalow begann im Jahre 1950 eine fruchtbare Zusammenarbeit mit Solomon A. Berson am Veterans Administration Hospital in Bronx (New York). Sie untersuchten die Anwendung radioaktiver Isotope in der Medizin und entwickelten ein Verfahren, das heute Radioimmunoassay (RIA) genannt wird. Es bewies in den nächsten Jahren seinen unschätzbarem Nutzen für die Weltgesundheit. Die Arbeiten der beiden Forscher beeinflußten die Medizin in mancherlei Hinsicht, von der Grundlagenforschung über neue Erkenntnisse hinsichtlich von Blutspenden bis zur konkreten Behandlung von Patienten.
Chien-Shiung Wu
Der wichtigste Beitrag von Chien-Shiung Wu zur Physik war das Experiment zur Paritätsverletzung, das sie konzipiert und dann mit ihren Kollegen am National Bureau of Standards durchgeführt hatte. Es bewies, daß beim nuklearen Betazerfall die Parität nicht erhalten bleibt. Ihr Experiment lieferte Indizien für die von Lee und Yang vorgeschlagene Lösung der Tau-Theta-Frage. Frühere Gespräche mit Lee brachten sie auf die Idee, den Versuch mit 60Co durchzuführen. Damit konnte sie schließlich beweisen, daß die schwache Wechselwirkung die Parität verletzt. Zehn Monate nach der Veröffentlichung ihrer Ergebnisse wurde Lee und Yang der Physik-Nobelpreis 1957 zuerkannt. Damals waren, wie auch heute noch, viele Physiker der Meinung, auch Wu hätte am Preis teilhaben müssen. Chien-Shiung Wu absolvierte eine wunderbare und produktive Karriere an der Columbia University, wo sie lange Jahre Professorin war. Wu war die erste Frau, die (1975) der American Physical Society vorstand. Unter den vielen Ehrungen, die ihr zuteil wurden, waren die Wahl in die U. S. National Academy of Sciences, ferner die U. S. National Medail of Science sowie der Wolfe-Preis für Physik.
Lise Meitner
In der Zeitschrift Physics Today erschien im September 1997 ein Artikel, in dem sich Elisabeth Crawford, Ruth Lewin Sime und Mark Walker mit der Verleihung des Chemie-Nobelpreises 1944 befaßten. Er war an Otto Hahn gegangen, und zwar für die Entdeckung der Kernspaltung [22, 23]. Im Jahre 1939 hatten Lise Meitner und Otto Frisch die erste theoretische Erklärung des Spaltprozesses gegeben. Die Zuerkennung des Nobelpreises war 1944 umstritten und ist es auch heute noch, denn viele Physiker schreiben die Entdeckung der Kernspaltung Lise Meitner zusammen mit Otto Hahn und Friedrich Straßmann zu. Die Auswirkung des Zweiten Weltkriegs sowie die Tatsache, daß Lise Meitner als Jüdin ihr Institut verlassen, ihren Lehrstuhl aufgeben und aus Deutschland fliehen mußte, haben sicher eine Rolle dabei gespielt, daß ihr die Anerkennung versagt blieb.
Maria Goeppert-Mayer
Am 3. November 1963 gab die örtliche Zeitung von La Jolla in Kalifornien bekannt, daß eine Mitbürgerin den Nobelpreis erhalten sollte [20]. An jenem Morgen, früh um 5 Uhr, läutete bei der Familie Mayer das Telefon; Joe Mayer nahm den Telefonhörer ab und reichte ihn an Maria weiter. Am Apparat war ein Vertreter des Nobel-Komitees. Er teilte mit, sie erhalte zusammen mit Hans Jensen eine Hälfte des Nobelpreises für die Entwicklung des Schalenmodells für den Atomkern, und die andere Hälfte ginge an Eugene Wigner. Kurz nachdem sie erstmals eine Professorenstelle erhalten hatte, wurde ihr nun auch noch die höchste Auszeichnung zuteil, die sich ein Physiker denken kann. Mit dem Schalenmodell des Atomkerns können bis heute viele Eigenschaften der Kernstruktur beschrieben werden, und es ist aus der Kernphysik nicht mehr wegzudenken.
4 Maßnahmen
4.1 Organisationen und Frauen in der Physik
Trotz der seit rund zehn Jahren steigenden Karrierechancen für Frauen in den Naturwissenschaften sind die Frauen in der Physik immer noch schwächer vertreten als in den anderen Wissenschaftsgebieten. Die berufsständischen und wissenschaftlichen Gesellschaften, die insbesondere Frauen in Wissenschaft und Technik ansprechen, haben entscheidend dazu beigetragen, die Chancen für die Frauen zu verbessern [19]. Das Komitee CSWP (Comittee on the Status of Women in Physics) der American Physical Society (APS) ist ein Beispiel für ein Gremium, das – mit bescheidener finanzieller Unterstützung durch die APS – die Akzeptanz von Frauen in der Physik in den USA wesentlich gefördert hat. Dieses Komitee wurde im Jahre 1970 gegründet, also zu einer Zeit, als die Frauenbewegung in den USA ihren Aufschwung erlebte. Seit der Gründung dieses Komitees haben seine Mitglieder zahlreiche verschiedene Aktionen gestartet, darunter die Kinderbetreuung bei den APS-Tagungen, die Herausgabe der Zeitschrift Gazette, die Veröffentlichung einer Seminar- und Kolloquiumsbroschüre mit Beiträgen von Frauen, das Sponsoring bestimmter Programme bei den APS-Tagungen sowie die Gründung des Women in Physics Network (WIPHYS) [24]. Außerdem werden junge Physikerinnen beraten, und es wird allgemein darauf hingearbeitet, das Bewußtsein ihrer männlichen Kollegen hinsichtlich der besonderen Herausforderungen der Frauen in der Physik zu schärfen. Eines der Programme des CSWP, das eine deutliche Wirkung hervorrief, war eine Studie über die ›Verbesserung der Atmosphäre für Frauen in Physikfakultäten‹. Sie wurde gefördert von der APS und von der National Science Foundation (NSF) und sollte Möglichkeiten erschließen, Frauen zu fördern, die bereits in der Physik tätig sind [9]. Dieses Programm bestand vor allem aus Visiten bei den Universitäten, an denen Physiker ausgebildet werden und ihre ersten Berufserfahrungen machen und an denen auch erfahrene Physiker tätig sind [25].
Das Projekt machte deutlich, daß in vielen US-amerikanischen Physikfakultäten das Klima derzeit so beschaffen ist, daß Frauen ihre Möglichkeiten für eine Karriere in der Physik kaum nutzen können. Das Projekt identifizierte die Faktoren, die eine ungünstige Atmosphäre schaffen, und es schlug Abhilfe vor. Weil klar wurde, daß eine für Frauen in der Physik verbesserte Atmosphäre fast überall allen Beteiligten zugute käme, würden also sämtliche Mitglieder der Fakultät davon profitieren. Die jeweils ein halbes Jahr nach der Visite gelieferten Berichte der Fakultätsleitungen zeigten, daß sich die Atmosphäre für die Physikerinnen verbessert hatte, wie auch die Einstellungssituation an den Fakultäten.
Jüngst ermöglichte eine Befragung der Physikfakultäten durch die NSF-APS-Besuchsteams einen Überblick über die Fortschritte, die in den letzten fünf Jahren in diesen Fakultäten erzielt werden konnten [28]. Bisher haben dreizehn der siebzehn Fakultäten die Umfrage beantwortet. Vielleicht der wichtigste Fortschritt ergab sich bei den Anstellungen von Frauen im Lehrkörper. Zwei der Fakultäten stellten je drei Frauen ein, zwei weitere je zwei, und sechs je eine, darunter eine Fakultät, die erstmals eine Frau einstellte. Die Aktion wird sicherlich das Klima für Frauen in diesen Fakultäten verbessern. Mehrere andere Fakultäten versuchten jedoch erfolglos, Frauen einzustellen. In mehreren Fällen wurden die Usancen der Fakultät geändert, um den Druck auf die Studenten zu mindern. Viele Fakultäten änderten ihre Qualifikationsprüfungen, und eine Fakultät strukturierte die Lehraufträge um. In einem Fall wurde einem Fakultätsmitglied, das sich sexueller Übergriffe schuldig gemacht hatte, professionelle Hilfe zugewiesen, und in einem anderen Fall organisierte die Verwaltung eine Ausbildung zum Vermeiden herablassender Behandlung der Studentinnen durch ihre Kommilitonen. An der betreffenden Universität veranlaßte der Präsident eine entsprechende Revision in allen Fakultäten. In mehreren Fällen wurde von einem verbesserten Gemeinschaftssinn unter den Frauen in den Fakultäten berichtet. Hier ist ein Fall besonders bemerkenswert. Ein weibliches Fakultätsmitglied wurde zur Fürsprecherin der Studentinnen und erreichte deutliche Verbesserungen der Lebensqualität für sie, und dadurch auch für sich selbst. Sie ist inzwischen eine der führenden Wissenschaftlerinnen an der betreffenden Universität.
Als die positiven Ergebnisse dieses Visitationsprogramms durch Veröffentlichungen und Vorträge bekannt wurden, wurden auch andere Organisationen in den USA und in anderen Ländern auf die Möglichkeiten aufmerksam, die Situation der Frauen in der Physik zu verbessern. So hat die Vereinigung für Frauen in der Wissenschaft (Association for Women in Science, AWIS) inzwischen ein ergänzendes Visitationsprogramm für andere Fachgebiete an US-Universitäten durchgeführt. Auch dieses erwies sich als eine sehr erfolgreiche Maßnahme [26]. Im ›Web‹ entstand eine recht aktive Diskussionsgruppe [27], die die Wirkung des Visitationsprogramms zu verstärken sucht. Aufgrund der Nachfragen anderer Universitäten nach Visiten hat das CSWP sein Programm erneut gestartet, mit finanzieller Unterstützung durch die American Physical Society.
5 Schlußbemerkung
Frauen haben in der Vergangenheit, wie natürlich auch heute noch, Bedeutendes zur Physik beigetragen – viel mehr, als ihrem zahlenmäßigen Anteil enspricht. In den verschiedenen Ländern sehen sich Frauen, die sich der Wissenschaft zuwenden, unterschiedlichen Herausforderungen und Chancen gegenüber. Daher ist es ein ermutigendes Zeichen, daß Maßnahmen zum Verbessern des Klimas für Physikerinnen erfolgreich waren. Es hat sich bereits vieles geändert, aber es sind noch mehr Veränderungen nötig, damit die Welt von den hervorragenden Leistungen der erfolgreichen Physikerinnen profitieren und damit ein Land die Fortschritte nützen kann, die in einem anderen erzielt wurden. Die Herausforderung ist klar, der Nutzen wird großartig sein, und die Wissenschaft wird profitieren, wenn die Frauen in der Physik endlich integriert werden.
Literaturverzeichnis
[1] W.J. Megaw: Gender Distribution in the World's Physics Departments. Proceedings of a Conference on Gender and Science and Technology 6, Melbourne, Australia, July 1991.
[2] The U.S. National Science Foundation: Science and Engineering Indicators (1996). U.S. National Science Board.
[3] Roman Czujko. Daten vom AIP (American Institute of Physics).
[4] The U.S. National Science Foundation: SRS Survey of Doctorate Recipients, 1996. U.S. National Science Foundation, Survey of Doctorate Recipients and U.S. Bureau of Labor Statistics, Current Population Survey.
[5] Quelle: NRC Summary Report, 1996. Die Daten, die für Physik- und Astronomie-Promotionen zitiert werden, stammen aus dem AIP Enrollments and Degrees Report, 1996.
[6] American Institute of Physics (AIP): Mitglieder-Übersicht 1996.
[7] NCES (National Center for Education Statistics) Recent College Graduates Surveys (1977-90) and 1993 Baccalaureates and Beyond Longitudinal Study, First Follow-up (B & B: 93/94).
[8] Stephanie J. Bird, Catherine J. Didion, Elizabeth S. Niewoehner, Mary D. Fillmore: Mentoring Means Future Scientists, 1993. Ein Leitfaden zum Entwickeln von Mentor-Programmen auf der Basis des AWIS-Mentor-Projekts.
[9] Mildred S. Dresselhaus, Judy R. Franz, Bunny C. Clark: American Physical Society and American Association of Physics Teachers Report (1995). Improving the climate for women in physics departments: A program of site visits; funded by the NSF.
[10] U.S. National Research Council: Biennial survey of Doctorates, 1989.
[11] Jean M. Curtin, Christine J. Cassagnau (American Institute of Physics): Physics Department Climate Study.
[12] M.-N. Bussac, C. Hermann, 1998. Bull, SFP (Paris), Nr. 114 (im Druck)
[13] C. Hermann, 1998. Workshop über Frauen an Universitäten in Europa: Gemeinsame Strategien für eine gleiche Beteiligung.
[14] Judith Mulvey (AIP) und Prof. Sergio Focardi (Italienische Physikalische Gesellschaft), 1998.
[15] Phillip Jennings, John de Laeter, Graeme Putt. Australian and New Zealand Physicist 33, 292-297 (1996).
[16] Claudia Ambrosch-Draxel, Monika Ritsch-Marte: Frauen in Wissenschaft und Technik in Österreich, 1995.
[17] HESA, Higher Education Statistics Agency (1997). Students in Higher Education Institutions, 1995/96. Published by HESA, Cheltenham, 1997.
[18] In: Statistisches Bundesamt: Prüfungen an Hochschulen, 1994, 1996. Reihe 4.2, Fachserie 11, Wiesbaden, 1996.
[19] Weitere Informationen erhält man auf verschiedenen ›Web‹-Seiten, darunter: http://www.aps.org/cswpmiss.html (APS-Komitee CSWP); http://physics.carelton.edu/careers/women.html (Carlton College compilation); http://www.awis.org (Association for Women in the Sciences, AWIS).
[20] Sharon Bertsch McGrayne, in: Nobel Prize Women in Science, Their Lives, Struggles and Momentous Discoveries. Birch Lane Press, Carol Publishing Group, 1993.
[21] Die von Prof. Nina Byers, University of California, Los Angeles, erstellte ›Web‹-Seite (html://www.physics.ucla.edu/ cwp) bietet Abbildungen, Biographien und Literaturhinweise für 48 berühmte Physikerinnen.
[22] Elisabeth Crawford, Ruth Lewin Sime, Mark Walker: A Nobel Tale of Postwar Injustice. Physics Today, September 1997, S. 26.
[23] Mehr über Lise Meitners Leben und Werk findet man in der ausgezeichneten Biographie von Ruth Lewin Sime: Lise Meitner: A Life in Physics. University of California Press, Los Angeles 1996.
[24] Um sich bei WIPHYS einzuschreiben, sende man eine E-Mail an majordomo@APS.ORG. Die Betreff-Zeile soll leer sein, und der Text soll lauten: subscribewiphys.
[25] Es wurden die Physikfakultäten von 17 Universitäten besucht.
[26] Ein Bericht über das AWIS-Visitationsprogramm. Informationen von Kitty Didion.
[27] Eine moderierte E-Mail-Diskussionsgruppe über Themen rund um Frauen in der Physik wurde im Zusammenhang mit dem Visitationsprogramm eingerichtet. Zum Einschreiben sende man eine E-Mail an: clim-fys@physics.wm.edu.
[28] Judy Franz: Structural Issues. Vortrag auf der Konferenz Choices and Successes, Women in Science and Engineering, veranstaltet von der New Your Academy of Sciences, 12.-13. März 1998, New York City.
Frauen in der Physik 1: Relative Anzahl von Frauen bei Studienabschlüssen, Promotionen und Mitgliedern der Lehrkörper in der Physik (angegeben ist jeweils der prozentuale Anteil der Frauen an der betreffenden Gruppe in den letzten Jahren) [1].
| ||||
Belgien | 33 | 29 | 11 | |
Brasilien | 24 | 31 | 18 | |
Deutschland | 12 | 8 | 8 | |
Frankreich | 24 | 21 | 23 | |
Großbritannien | 16 | 12 | 4 | |
Indien | 25 | 26 | 10 | |
Irland | 22 | 20 | 7 | |
Italien | 29 | 21 | 23 | |
Japan | 7 | 4 | 6 | |
Korea | 20 | 5 | 3 | |
Neuseeland | 10 | 11 | 6 | |
Niederlande | 20 | 4 | 6 | |
Philippinen | 28 | 60 | 31 | |
Polen | 14 | 17 | 17 | |
Spanien | 17 | 21 | 16 | |
Südafrika | 24 | 21 | 9 | |
Türkei | 38 | 17 | 23 | |
UdSSR (ehemalige) | 34 | 25 | 30 | |
Ungarn | 50 | 27 | 47 | |
Vereinigte Staaten | 15 | 9 | 3 |
Frauen in der Physik 2: Beiträge einzelner Länder und Regionen zur physikalischen Forschung anhand des Anteils an den Publikationen [2].
| |||
Afrika | 0,6 | 19 | |
Amerika: Mittel- und Südamerika | 1,9 | 15 | |
Asien, restliches, und Pazifikraum | 0,4 | 20 | |
Australien und Neuseeland | 1,3 | 17 | |
China | 2,8 | 11 | |
Deutschland | 8,4 | 4 | |
Europa: Osteuropa und restliches Westeuropa | 3,0 | 9 | |
Europa: restliches Südeuropa | 2,6 | 12 | |
Europa: restliches Westeuropa | 4,5 | 7 | |
Frankreich | 5,9 | 5 | |
Großbritannien | 5,1 | 6 | |
Indien | 2,4 | 13 | |
Israel | 1,1 | 18 | |
Italien | 3,3 | 8 | |
Japan | 10,9 | 3 | |
Kanada | 2,9 | 10 | |
Mittelost, restliche Länder | 0,2 | 21 | |
Ostasien, in jüngerer Zeit industrialisiert | 1,8 | 16 | |
Skandinavien | 2,3 | 14 | |
Sowjetunion (ehemalige) | 12,3 | 2 | |
Vereinigte Staaten | 26,5 | 1 |
Frauen in der Physik 3: Anzahlen der Promotionen in den USA im Jahre 1996, aufgeteilt nach Fachgebieten [3, 5].
| |||
Gesamt (alle Fachgebiete) | 42415 | 16945 | 40 |
Naturwissenschaften | 6675 | 1384 | 21 |
Chemie | 2148 | 605 | 28 |
Umweltwissenschaften | 807 | 175 | 22 |
Mathematik | 1222 | 231 | 19 |
Informatik | 921 | 139 | 15 |
Physik | 1438 | 184 | 13 |
Technik | 6,305 | 776 | 12 |
Biowissenschaften | 8255 | 3595 | 43 |
Gesundheitswesen | 1324 | 861 | 65 |
Biologie | 5723 | 2415 | 42 |
Agrarwissenschaft | 1208 | 319 | 26 |
Sozialwissenschaften | 6814 | 3514 | 52 |
Psychologie | 3340 | 2207 | 66 |
Philologie | 5116 | 2544 | 50 |
Sprache / Literatur | 1618 | 979 | 60 |
Pädagogik | 6772 | 4179 | 62 |
Andere Gebiete | 2478 | 953 | 38 |
Frauen in der Physik 4: Beschäftigungsverteilung und Alter (Medianwerte) von promovierten Physikern in den Vereinigten Staaten, aufgeteilt nach Geschlecht, für das Jahr 1996 [3].
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% | Medianwert | % | Medianwert | ||
Ganztagsstellen | 81 | 49 | 83 | 40 | |
Teilzeitstellen | 3 | 64 | 7 | 45 | |
In Rente | 14 | 72 | 5 | 73 | |
Nicht beschäftigt, suchend | 1 | – | 3 | – | |
Nicht beschäftigt, nicht suchend | 1 | – | 2 | – |
Frauen in der Physik 5: Die Verteilung der akademischen Ränge auf die Geschlechter bei Physikfakultäten an USA-Hochschulen mit Promotionsrecht. Die Daten beziehen sich auf die Jahre 1985 bzw. 1994.
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(1985)a | Nc | % | Gesamt | Nc | % | Gesamt | |
Ordentlicher Professor | 44 | 33 % | 2 % | 2832 | 63 % | 98 % | |
Außerordentlicher Professor | 23 | 17 % | 3 % | 793 | 18 % | 97 % | |
Dozent | 33 | 25 % | 7 % | 467 | 10 % | 93 % | |
Befristete Stelle | 33 | 25 % | 7 % | 420 | 9 % | 93 % | |
Gesamt | 133 | 100 % | 3 % | 4512 | 100 % | 97 % | |
(1994)b | |||||||
Ordentlicher Professor | 72 | 31 % | 3 % | 2695 | 60 % | 97 % | |
Außerordentlicher Professor | 60 | 26 % | 7 % | 757 | 17 % | 93 % | |
Dozent | 60 | 26 % | 10 % | 532 | 12 % | 90 % | |
Befristete Stelle | 37 | 25 % | 7 % | 533 | 12 % | 93 % | |
Gesamt | 229 | 100 % | 5 % | 4517 | 100 % | 95 % |
a Die Daten beruhen auf Erhebungen bei den 161 Fakultäten, die in allen Studienjahren 1982/83 bis 1986/87 Promotionen verliehen.
b Die Daten beruhen auf Angaben von 175 der 183 Fakultäten, die im Studienjahr 1993/94 Promotionen verliehen.
c Hier ist N die Gesamtzahl der Personen, die zum Lehrkörper gehören, und in der Spalte ›%‹ ist der Anteil der weiblichen Fakultätsmitglieder im jeweiligen Rang angegeben, bezogen auf die Gesamtzahl der Frauen in der betreffenden Fakultät. Die Spalte ›Gesamt‹ enthält jeweils den Anteil der Männer bzw. Frauen an der Gesamtzahl der Fakultätsmitglieder im betreffenden Rang.
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