Seuchen : Nächstenliebe in Zeiten der Syphilis
1496, als sich das Mittelalter anschickte, einer neuen Zeit zu weichen, die den Menschen und die Natur nicht allein als Gottes Schöpfung betrachtete, suchte eine schreckliche Krankheit Straßburg heim, eine Stadt mit damals gut 20 000 Einwohnern. Geschwüre plagten die Betroffenen, die vor allem in der Nacht unter starken Schmerzen litten. Erst im Jahr zuvor hatten Soldaten des französischen Königs Karl VIII. nach der Eroberung Neapels über solche Symptome geklagt. Italienische Ärzte sprachen daher von der Franzosenkrankheit, französische nannten sie italienisch. Der Prediger des Straßburger Münsters, Johannes Geiler von Kaysersberg (1445–1510) bezeichnete das Leiden wohl auf Grund der Geschwüre als Blattern …
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