Astronomie und Praxis: Beobachtungen: Vor 20 Jahren: Komet Hale-Bopp am Nachthimmel
Die astronomische Biografie von Hale-Bopp beginnt im Verborgenen. Auf der langgezogenen Bahn, die den eisigen Brocken aus den Tiefen des Raums in das innere Sonnensystem führte, wurde der noch unscheinbare Himmelskörper am 23. Juli 1995 bemerkt. Damals befand er sich in der rund siebenfachen Distanz Erde – Sonne und erhielt zunächst die Bezeichnung C/1995 O1. Doch schon bald stellte sich heraus, dass den beiden US-amerikanischen Entdeckern, Alan Hale in New Mexico und Thomas Bopp in Arizona, ein wahres Prachtexemplar ins Netz gegangen war: Unabhängig voneinander hatten der Forscher und der Amateurastronom diesen rund 40 Kilometer großen Klumpen aus gefrorenem Gas und Staub aufgespürt, der schon jenseits der Jupiterbahn ungewöhnlich hell erschien.
So waren es nicht nur passionierte Sternfreunde, die der für 1996/97 prognostizierten Annäherung an die Erde erwartungsvoll entgegensahen. Auch in der breiten Öffentlichkeit wurde der Schweifstern schnell unter dem Namen "Hale-Bopp" berühmt. Ich selbst sah den Kometen erstmals im Mai 1996 und hielt damals seinen Anblick zeichnerisch auf Papier fest. Zu jener Zeit war Hale-Bopp ein schwaches, ausschließlich mit Teleskopen sichtbares Nebelfleckchen am Himmel – was sich jedoch bald ändern sollte. Im Oktober 1996 fertigte ich eine letzte Skizze an, bevor der flüchtige Besucher für einige Monate hinter der Sonne verschwand. Im neuen Jahr aber war er ein Schweifstern für alle! ...
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