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Mathematik und Informatik: Millionenpreise und elliptische Kurven

Der diesjährige Abelpreis geht an Andrew Wiles "für seinen spektakulären Beweis des Großen Fermatschen Satzes durch die Modularitätsvermutung für semistabile elliptische Kurven", den ACM Turing Award erhalten Whitfield Diffie und Martin Hellman "für die Konzepte der Krypto­grafie mit veröffentlichtem Schlüssel und der digitalen Unterschrift, die heute den meisten Sicherheitsprotokollen im Internet zu Grunde liegen".
links: Andrew Wiles, Mitte: Whitfield Diffie, rechts: Martin Hellman

Ähnlich dem Nobelpreis wird der Abelpreis einmal im Jahr für ein mathematisches Lebenswerk verliehen und ist mit einer erheblichen Geld­summe verbunden: 6 Millionen norwegische Kronen entsprechend ungefähr 750 000 Euro. Während üblicherweise die Preisträger über den Kreis der Fachkollegen hinaus nicht sonderlich bekannt sind, hat der diesjährige Laureat Schlagzeilen in der Publikumspresse gemacht. Der Brite Andrew Wiles (seit 2000 Sir Andrew Wiles) ist der Mann, der die 350 Jahre alte fermatsche Vermutung bewies: Die Gleichung xn + yn = zn hat für n>2 keine nichttrivi­ale Lösung für natürliche Zahlen x, y, z und n. Dass eine derart einfache Behauptung mehr als drei Jahrhunderte allen Bemühungen der Mathematiker – und unzähliger Amateure – trotzte, hat ihr große Berühmtheit verschafft.

Obendrein steckt Dramatik in der Geschichte des schließlich erfolgreichen Unterfangens (siehe zum Beispiel Spektrum der Wissenschaft 8/1993, S. 14, und 1/1998, S. 96). Der 33-jährige Wiles begibt sich 1986 für seine Attacke auf das ungelöste Problem ins stille Kämmerlein, ohne jemandem außer seiner Frau ein Wort davon zu sagen. Sieben Jahre später, im Juni 1993, verkündet er seinen Durchbruch im Rahmen einer Vortragsreihe – als quasi nebensächliche Folgerung aus dem Beweis einer viel allgemeineren Vermutung, welche die Namen ihrer Autoren Yutaka Taniyama und Goro Shimura trägt. ...

Kennen Sie schon …

Spektrum der Wissenschaft – Formen der Mathematik

Die Mathematik ist ein erstaunlich vielfältiges Fach und zeigt sich in den verschiedensten Formen: Lesen Sie von den bunten Fraktalen der Mandelbrotmenge, einer Einstein-Kachel, die den Boden mit erstaunlichen, lückenlosen Mustern versieht oder den Falten eines zerknitterten Papiers. Diese unterschiedlichen Strukturen bergen spannende mathematische Eigenschaften, die Fachleute in den letzten Jahren entdeckt und zum Staunen gebracht haben. Darüber hinaus stellen wir die Frage, warum Kieselsteine oval sind und zeigen Ihnen, nach welchen Regeln die faszinierenden Sandzeichnungen auf dem südpazifischen Archipel Vanuatu entstehen.

  • Quellen

Martin E. Hellman: Die Mathematik neuer Verschlüsselungssysteme. In: Spektrum der Wissenschaft 10/1979, S. 92

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