Mathematik und Informatik: Millionenpreise und elliptische Kurven
Ähnlich dem Nobelpreis wird der Abelpreis einmal im Jahr für ein mathematisches Lebenswerk verliehen und ist mit einer erheblichen Geldsumme verbunden: 6 Millionen norwegische Kronen entsprechend ungefähr 750 000 Euro. Während üblicherweise die Preisträger über den Kreis der Fachkollegen hinaus nicht sonderlich bekannt sind, hat der diesjährige Laureat Schlagzeilen in der Publikumspresse gemacht. Der Brite Andrew Wiles (seit 2000 Sir Andrew Wiles) ist der Mann, der die 350 Jahre alte fermatsche Vermutung bewies: Die Gleichung xn + yn = zn hat für n>2 keine nichttriviale Lösung für natürliche Zahlen x, y, z und n. Dass eine derart einfache Behauptung mehr als drei Jahrhunderte allen Bemühungen der Mathematiker – und unzähliger Amateure – trotzte, hat ihr große Berühmtheit verschafft.
Obendrein steckt Dramatik in der Geschichte des schließlich erfolgreichen Unterfangens (siehe zum Beispiel Spektrum der Wissenschaft 8/1993, S. 14, und 1/1998, S. 96). Der 33-jährige Wiles begibt sich 1986 für seine Attacke auf das ungelöste Problem ins stille Kämmerlein, ohne jemandem außer seiner Frau ein Wort davon zu sagen. Sieben Jahre später, im Juni 1993, verkündet er seinen Durchbruch im Rahmen einer Vortragsreihe – als quasi nebensächliche Folgerung aus dem Beweis einer viel allgemeineren Vermutung, welche die Namen ihrer Autoren Yutaka Taniyama und Goro Shimura trägt. ...
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben