Familie: Ältere Väter haben nerdigere Söhne
Je älter der Vater, desto mehr typische Eigenschaften von "Nerds" beziehungsweise "Geeks" zeigen Söhne mit zwölf Jahren. Das berichten Forscher um Magdalena Janecka vom King’s College in London. Sie hatten Daten von Zwillingen aus mehr als 4000 britischen Familien analysiert, die aus einer repräsentativen nationalen Studie zur Kindesentwicklung stammten.
Die Nerdiness der Zwölfjährigen bestimmten die Wissenschaftler anhand von drei Merkmalen: nonverbale Intelligenz, Fokus auf Spezialinteressen und die Neigung, sich gegenüber Mitmenschen spröde und distanziert zu verhalten. Der resultierende Geek-Index lag bei Kindern mit zunehmendem Alter der Väter höher, während das Alter der Mütter keine Rolle spielte. Dieser Effekt war im Schnitt über alle Kinder nachweisbar, aber bei den Söhnen deutlich ausgeprägter. Fünf Jahre mehr auf dem Buckel der Väter verschafften den Söhnen im Schnitt 1,5 Geek-Punkte mehr. Je nerdiger die Zwölfjährigen, desto mehr naturwissenschaftlich-mathematisch-technische Fächer belegten sie zudem in der Schule und desto besser waren ihre Noten darin.
Dass diese Beobachtung durch wirtschaftliche Faktoren wie ein höheres Bildungsniveau zu erklären ist, glauben die Forscher nicht. Selbst wenn sie den sozioökonomischen Status der Väter konstant hielten, punkteten die Söhne auf dem Geek-Index.
Vielmehr spielten offenbar die Gene eine entscheidende Rolle: "Der Geek-Index ist zu rund 57 Prozent erblich bedingt", entdeckten Janecka und Kollegen. Und erstaunlicherweise trugen die Gene umso mehr zur Nerdiness des Sohnemanns bei, je älter der Vater war. Die Forscher erklären das mit evolutionären Zusammenhängen: Schließlich bedarf eine späte Elternschaft einer gewissen Fitness, um hinreichend lange zu überleben und sich fortzupflanzen.
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