Schlafforschung: Das Albtraum-Drehbuch umschreiben
Maria* hatte keine Lust, auf die Party zu gehen. Sie kannte niemanden außer der Gastgeberin. Und eigentlich hätte sie den Abend viel lieber mit ihrer Tochter verbracht, um die sich nun die Babysitterin kümmern musste. Doch die Studentin will ihre Freundin nicht hängen lassen. Also macht sie sich zu Fuß auf den Weg.
Während sie die Straße entlangläuft, bemerkt sie plötzlich, dass ihre Hose im Schritt ganz nass ist: Sie hat sich eingenässt, der Urinfleck ist nicht zu übersehen. Trotzdem geht sie weiter. Als sie endlich auf der Feier ankommt, hat sich um sie herum eine große Schar von Maden und Würmern zusammengerottet. Die anwesenden Gäste betrachten sie schockiert und angewidert. Scham durchfährt ihren ganzen Körper.
Dann wacht sie auf.
»Albträume kennt fast jeder Mensch«, sagt die Psychologin Annika Gieselmann von der Universität Düsseldorf. Von gewöhnlichen Träumen unterscheiden sie sich vor allem durch die starken negativen Emotionen, die dabei auftreten. Meistens ist es ein intensives Gefühl der Angst oder Furcht. Aber auch Trauer, Ekel, Scham oder Wut können vorherrschen, erklärt die Psychologin. Oftmals ist das Gefühl so überwältigend, dass man schweißgebadet davon aufwacht. Der Schläfer weiß fast immer noch, was ihn so verschreckt hat – auch damit nehmen Albträume eine Sonderstellung ein. Denn an den Großteil der harmlosen Träume, die wir jede Nacht haben, können wir uns am nächsten Morgen nicht mehr erinnern ...
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