Alte Knochen neue Saurier
Ein Team von Paläontologen hat auf der Insel Madagaskar fossile Kieferteile entdeckt, bei denen es sich wahrscheinlich um die ältesten Saurierknochen der Welt handelt. Die „neuen“ Dinosaurier sind schätzungsweise 230 Millionen Jahre alt und werden zu den Prosauropoden gezählt, einer Gruppe von Pflanzenfressern mit langen Hälsen und kleinen Köpfen, die entweder auf zwei oder auf vier Beinen laufen konnten. Zusammen mit den spektakulären Kieferknochen wurden auch gut erhaltene Überreste von acht größtenteils unbekannten prähistorischen Wirbeltieren ausgegraben. Das mineralienarme Gestein am Fundort läßt zwar keine direkte Altersbestimmung zu, doch anatomische Merkmale weisen einige der gefundenen Wirbeltiere als primitive Verwandte von bereits bekannten, gut 228 Millionen Jahre alten Tieren aus. Damit stammen die Funde aus der mittleren bis späten Trias – einer ereignisreichen Zeit in der Erdgeschichte, aus der es bislang aber nur wenige fossile Zeugnisse gibt. Deshalb hoffen die Wissenschaftler, die teils aus Madagaskar und teils aus den USA stammen, endlich Genaueres darüber herauszufinden, wie sich die heutigen warmblütigen Säugetiere entwickeln konnten. (Science, Bd. 286, S. 763)
Aus: Spektrum der Wissenschaft 12 / 1999, Seite 24
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben