Medizin: Alzheimer erkennen per Bluttest?
Die Alzheimerforschung musste zuletzt empfindliche Rückschläge verkraften. Anfang 2019 brachen die Unternehmen Biogen und Roche große Studien mit den Arzneistoffen Aducanumab und Crenezumab vorzeitig ab, weil diese beiden Antikörper nicht die beabsichtigte Wirkung zeigten. Sie waren gegen ein Proteinbruchstück namens beta-Amyloid gerichtet, das im Gehirn von Alzheimerpatienten in fehlgefalteter Form auftritt und deshalb zu unlöslichen Aggregaten verklumpt. Die Antikörper sollten dessen Verklumpen im Körper verhindern und so das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen. Diese Hoffnung erfüllte sich nicht.
Der Biophysiker Klaus Gerwert von der Ruhr-Universität Bochum ist dennoch weiterhin von der Wirksamkeit solcher Arzneistoffe überzeugt: »Die Medikamente wirken wahrscheinlich, wenn sie früh genug eingesetzt werden.« Zeige ein Patient bereits Symptome der Alzheimerkrankheit, sei es für einen Einsatz entsprechender Antikörper zu spät, weil sich dann schon zu viel beta-Amyloid gebildet habe. Daher haben Gerwert und sein Team ein Prüfverfahren entwickelt, das eine frühe Alzheimerdiagnose lange vor dem Ausbruch erster Krankheitssymptome ermöglichen soll …
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