Demenz: "Wir müssen viel früher mit der Behandlung anfangen"
Herr Professor Haass, 1906 beschrieb Alois Alzheimer erstmals die heute nach ihm benannte Krankheit. Warum ist sie noch nicht heilbar?
In dieser Frage schwingt auch Kritik mit: So viele Leute forschen über 100 Jahre für viel Geld – und wir haben immer noch nichts? "Das Scheitern der Alzheimerforschung" titelte auch einmal die "Süddeutsche Zeitung". Ich bin da völlig anderer Meinung. Der Grund, warum wir Alzheimer immer noch nicht erfolgreich behandeln können, liegt in einer Eigenschaft der Krankheit selbst: Sie beginnt unsichtbar im menschlichen Körper bereits 10, 20, vielleicht sogar 30 Jahre, bevor die ersten Symptome auftreten. Wenn die Patienten in die Klinik kommen, ist die Krankheit schon so weit fortgeschritten, dass nichts mehr zu machen ist. Man müsste mit der Behandlung – und auch mit klinischen Studien – viel früher beginnen. Nur: Da wissen wir noch gar nicht, wer später einmal erkranken wird. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Forschung versagt hat. Im Gegenteil: Es handelt sich um ein Paradebeispiel für erfolgreiche biomedizinische Forschung. Denn wir wissen inzwischen enorm viel über die Mechanismen, und es gibt durchaus hoffnungsvolle therapeutische Ansätze.
Bleiben wir zunächst bei diesen Mechanismen: Alois Alzheimer entdeckte bereits die Proteinablagerungen, die wir als beta-Amyloid und Tau kennen. Bis heute streiten sich "Baptisten" und "Tauisten" über die Bedeutung dieser Proteine. Auf welcher Seite stehen Sie?
Meiner Meinung nach spielt das beta-Amyloid eine ganz zentrale Rolle ...
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