Am 9. April 1860
… ahnte Édouard-Léon Scott de Martinville nicht, dass er Geschichte schreiben würde. Wie schon so oft zeichnete er an diesem Tag mit Hilfe eines von ihm entwickelten Apparats die eigene Stimme auf. Dass alle Welt sie eines Tages hören könnte, kam ihm dabei nicht in den Sinn. Und er hätte es auch nicht gut gefunden!
Denn der Pariser Buchhändler schottischer Abstammung interessierte sich nur für die seriöse Wissenschaft, nicht für das bloße Spektakel. Sein Steckenpferd waren linguistische Forschungen – speziell: die verschiedenen Kurzschriften, zu deren Verbesserung er bereits einiges veröffentlicht hatte. Sein Ziel war die Revolution der Stenografie. Mit Hilfe eines von ihm selbst konstruierten Apparats wollte er das gesprochene Wort automatisch aufzeichnen – und das im wahrsten Sinn des Worts: Scott de Martinville wollte Töne sichtbar machen, nicht abspielbar! "Die menschliche Stimme schreibt sich selbst in der ihr eigenen Sprache des Akustischen", erklärte er in einer Gelehrtenrunde und verglich sein Verfahren mit der damals noch jungen Fotografie: "Der Klang gibt, ganz wie das Licht, ein dauerhaftes Bild" ...
Klicken Sie auf "zum Thema" und hören Sie die 150 Jahre alte Aufnahme von "Au Clair de la Lune" – gesungen von Édouard-Léon Scott de Martinville.
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"Au Clair de la Lune" vom 9. April 1860
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