Andropause: Müde Männer
Nachlassende Libido, begleitet von Kraftlosigkeit, Schlafstörungen, Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen – solche Symptome scheinen bei älteren Männern zunehmend aufzutreten, wie sich aus der steigenden Anzahl der Verschreibungen von Medikamenten dagegen schließen lässt. Dabei erinnern die Beschwerden an ein bekanntes Phänomen: Frauen haben in den Wechseljahren oftmals mit ganz ähnlichen Widrigkeiten zu kämpfen. Bei ihnen lässt sich das meist eindeutig auf die Umstellung des weiblichen Hormonhaushalts zurückführen, die für gewöhnlich zwischen dem 45. und dem 55. Lebensjahr stattfindet. Als Folge bleibt die Monatsblutung dauerhaft aus, die Frauen können keine Kinder mehr bekommen. Während die weibliche Menopause inklusive den damit einhergehenden Begleiterscheinungen gut bekannt ist, bleibt das männliche Pendant umstritten.
Frank Sommer ist Urologe an der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf und weltweit erster Professor für Männergesundheit. Er glaubt, dass die Uneinigkeit in Fachkreisen viel mit dem Mangel an einer passenden Bezeichnung zu tun hat. Denn: "Die Wechseljahre, so wie wir sie bei der Frau kennen, gibt es beim Mann nicht. Nichtsdestotrotz kommen Männer zu mir in die Sprechstunde mit teilweise sehr ähnlichen Symptomen wie Antriebs- und Kraftlosigkeit, Müdigkeit, Verlust an sexueller Lust und dergleichen." Und das sei – auch wenn man mit einer Diagnose sehr vorsichtig sein müsse – manchmal wie bei Frauen durch den Hormonhaushalt verursacht.
Auf Grund dieser Parallele findet sich in etlichen Medien sowie insbesondere in Werbeanzeigen für Arzneimittel in Anlehnung an die Menopause der Begriff "Andropause" ...
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