Paläophysiologie: Angepasst an die Eiszeit
Das Bild, das wir uns von ausgestorbenen Tieren machen, beruhte lange hauptsächlich auf Studien von Versteinerungen. An Knochen- und Zahnfossilien lesen Paläontologen vieles ab: nicht nur Größe und Statur einer Art, sondern auch etwa die Ausbildung der Muskulatur, die Bewegungsweise sowie die Fressgewohnheiten. In seltenen Fällen tauchen zudem mumifizierte oder eingefrorene Kadaver auf, die zusätzliche Erkenntnisse liefern. Solche Funde geben mit etwas Glück Einzelheiten preis wie die Felldicke eines Tiers, manchmal sogar dessen Farbe, die Ohrform oder die letzte Mahlzeit. Näheres über besondere physiologische Anpassungen war allerdings bisher kaum in Erfahrung zu bringen.
Doch langsam schließt sich diese Wissenslücke. Dank der Fortschritte der Biotechnologie lassen sich nun auch Gene längst verschwundener Geschöpfe herstellen, die zugehörigen Proteine produzieren und dann ihre Funktionen untersuchen. Das neue Forschungsgebiet, die Paläophysiologie, verspricht, Aufschluss über bisher unzugängliche Körperfunktionen einzelner Arten zu geben.
Ein Tier, das in extremen Umwelten zurechtkam, ist das Wollhaarmammut oder Wollmammut (Mammuthus primigenius) Eurasiens, das gegen Ende der letzten Vereisung ausstarb. Klonen wird man Mammuts sicherlich nicht so bald. Aber einzelne physische Prozesse lassen sich sehr wohl nachstellen und im Labor untersuchen ...
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