KLIMAFORSCHUNG: Anthropogene Erwärmung schon seit 1830
Wissenschaftler um Nerilie Abram von der Australian National University haben Belege dafür gefunden, dass die vom Menschen verursachte Zunahme der globalen Durchschnittstemperaturen wesentlich früher einsetzte als bisher gedacht. Demnach lässt sich die anthropogene Erwärmung bereits um 1830 herum nachweisen.
Die Forscher untersuchten natürliche Klimaarchive, etwa Jahresringe von Bäumen und Korallen, Tropfsteine, marine Sedimente und Eisbohrkerne. Die dabei erhaltenen Befunde glichen sie mit Klimamodellen ab, einschließlich solcher, die für den jüngsten Sachstandsbericht des Weltklimarats (IPCC) herangezogen wurden. So rekonstruierten sie das Weltklima während der zurückliegenden 500 Jahre.
Aus den Arbeiten geht hervor, dass insbesondere in den tropischen Ozeanen und in der Arktis schon ab 1830 ein Erwärmungstrend einsetzte, der sich den natürlichen Klimaschwankungen überlagerte. Das war die Zeit der frühen Industrialisierung und somit der beginnenden forcierten Freisetzung von Treibhausgasen. Instrumentell gewonnene Aufzeichnungen von Klimadaten, die im 20. Jahrhundert beginnen, decken offenbar einen zu kurzen Zeitraum ab, um den anthropogenen Klimawandel umfassend abzubilden.
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