Anthropologie: Evolution auf der Kriechspur

Erst kürzlich deckten genetische Studien auf, dass bei den heutigen Tibetern eine sonst seltene Variante eines bestimmten Gens häufig vorkommt. Sie hilft, die Produktion der roten Blutzellen besser auf die extreme Höhenlage abzustimmen. Der Befund machte Schlagzeilen, zeigte er doch, dass sich eine neue biologische Anpassung an eine andere Umwelt manchmal ganz rasch in einer Bevölkerung durchsetzte. In diesem Fall hatte das genetischen Berechnungen zufolge sogar in allerjüngster Vergangenheit stattgefunden: innerhalb der letzten 3000 Jahre. Im Evolutionsmaßstab entspricht dies einem Wimpernschlag.
Aufmerksamkeit erregte die Studie noch aus einem anderen Grund. Das Ergebnis passt bestens zu der verbreiteten Vorstellung, dass die verschiedenen Zweige unserer Spezies beträchtliche biologische ...
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