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Mikrobiologie: Antibiotikaresistente Keime in Rohwürsten



Viele Viehzüchter verabreichen ihren Tieren vorsorglich Antibiotika, damit sie seltener erkranken und besser gedeihen. Kehrseite dieser weit verbreiteten Praxis: Sie fördert die Bildung resistenter Bakterien. Wie Wissenschaftler der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich nun in Rohwürsten (Salami, Landjäger und Mettwurst) nachgewiesen haben, können diese Keime in die Nahrungskette gelangen. So fand die Lebensmittelingenieurin Franziska Schwarz in einem aus einer Rohwurst isolierten Bakterium der Art Enterococcus faecalis Resistenzgene gegen zwölf Antibiotika. Enterococcen sind zwar für den Menschen nicht gefährlich. Die Bakterien können die Resistenzgene aber über Artgrenzen hinweg austauschen. Werden sie nach dem Verzehr einer Wurst im Darm auf potenzielle Krankheitserreger übertragen, kann dies insbesondere für Menschen mit schwachem Immunsystem fatale Konsequenzen haben.

Aus: Spektrum der Wissenschaft 8 / 2001, Seite 24
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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