MEDIZIN: Antikörper schützen Affen vor HIV-ähnlichen Infektionen
Antikörper können Makaken monatelang vor der Ansteckung mit HIV-ähnlichen Viren schützen. Das berichten Wissenschaftler um Malcom Martin vom National Institute of Allergy and Infectious Diseases in Bethesda, Maryland (USA). Sie gaben den Tieren eine einmalige Injektion breit neutralisierender HIV-Antikörper, die gegen mehrere HIV-Stämme wirken. Anschließend konfrontierten sie die Makaken wöchentlich mit geringen Dosen so genannter SHIV – das sind HIV-ähnliche Erreger, die Bestandteile des humanen Immunschwächevirus HIV und seines Pendants bei Affen, des simianen Immunschwächevirus SIV, enthalten.
Nach 12 bis 23 Wochen, je nach Art der verabreichten Antikörper, steckten sich die Tiere schließlich an – erkennbar an den Erregern in ihrem Blut. Tiere, die keine Antikörper bekommen hatten, infizierten sich bereits nach drei Wochen. Wie lange der Antikörperschutz vorhielt, hing davon ab, wie schnell das Immunsystem der Makaken die Antikörper abbaute: Mit fallender Konzentration im Blut stieg die Wahrscheinlichkeit einer Infektion. Damit liefern Martin und sein Team einen Beleg dafür, dass einmalige Antikörpergaben auch längerfristig die Ansteckung mit SHIV unterbinden können. In früheren, ähnlichen Studien hatten entsprechende Behandlungen immer nur wenige Tage vor HIV-Infektionen geschützt.
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