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Aperiodische Aktivität: Versteckte Signale
Das »Zittern« der Hirnstromkurven im Elektroenzephalogramm (EEG) wurde lange Zeit als bedeutungslos abgetan. Doch bei genauerem Hinsehen offenbart das elektrische »Rauschen« interessante Merkmale.
Ist mein Patient noch wach oder schläft er schon? Dies zu entscheiden fällt Ärzten oft gar nicht so leicht. Beispielsweise produziert das lebhaft träumende Gehirn in der REM-Schlafphase rhythmische Aktivitäten, die denen im Wachzustand durchaus ähneln können. Doch 2020 präsentierte die Anästhesistin Janna Lendner auf einer Tagung zum Thema Schlaf Ergebnisse, die eine neue Perspektive eröffnen. Die Antwort findet sich ihr zufolge nicht etwa in der Betrachtung der regelmäßigen Alpha-, Beta- oder Gamma-Hirnwellen, sondern in einem anderen Aspekt der neuronalen Aktivität: dem so genannten Rauschen – jenem elektrischen Zittern, das Mediziner bei ihren EEG-Messungen normalerweise ignorieren. Das Publikum reagierte ungläubig, erzählt die Wissenschaftlerin vom Universitätsklinikum Tübingen: »Man fragte mich: Sie wollen mir ernsthaft erzählen, es gibt so etwas wie Information im Rauschen?«…
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