Archäogenetik: Die Überlebenden der Kälte
Vor 25 000 Jahren näherte sich die Eiszeit ihrem letzten großen Höhepunkt. Von Norden her schoben sich Eismassen aus Skandinavien heran. Von Süden drangen die Alpengletscher nordwärts. Wo heute Berlin liegt, reichte ein 100 Meter dicker Eisschild in den Himmel. Zwischen den Eisfronten: eine unwirtliche, kalte Steppe. Spuren von Menschen, die hier einst Jagd machten auf Mammut, Pferd oder Rentier und Figuren schnitzten, sucht man vergeblich. Sie waren verschwunden. Aber wohin? Und wer machte Mitteleuropa wieder zu seiner Heimat, als 6000 Jahre später das frische Grün zurückzukehren begann?
Antworten gibt eine Gruppe um Cosimo Posth von der Universität Tübingen. Die Forscherinnen und Forscher haben das Erbgut von mehreren hundert Menschen analysiert, deren Knochen bei archäologischen Ausgrabungen entdeckt wurden. Die ältesten sind 35 000 Jahre alt, die jüngsten nur 5000; die westlichsten Funde stammen von der Iberischen Halbinsel, die östlichsten aus dem heutigen Tadschikistan. Das ermöglichte es dem Team, die genetische Landschaft der europäischen Eiszeit in Raum und Zeit zu durchstreifen …
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