Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Archäogenetik: Steinzeitschmuck enthält Erbgut seiner Trägerin

Vor 20 000 Jahren trug ein Mensch einen Hirschzahn am Körper. Und zwar eine Frau, wie eine neue genetische Untersuchungsmethode ergab. Der Kniff dabei: den Zahn in eine Waschmaschine geben.
Der durchlochte Anhänger besteht aus enem Hirschzahn und fand sich in der Denisova-Höhle in Sibirien.
In der Denisova-Höhle in Sibirien legten Archäo­logen einen steinzeitlichen Hirschzahn frei. Eine Gen­analyse verriet, wer den Zahn einst als Schmuck trug.

Vor ungefähr 20 000 Jahren bohrte jemand ein Loch in einen kleinen Zahn eines Wapitihirschs, nicht einmal drei Zentimeter lang – vermutlich um ihn als Schmuckstück aufzufädeln und sich umzuhängen. Solche Überbleibsel aus der Steinzeit tauchen bei Ausgrabungen häufig auf. Sie verraten, womit Menschen sich schmückten. Doch wer diese Männer und Frauen genau waren, geben die Fundstücke nicht preis. Wer hielt den Zahn in Händen, drillte das Loch hinein oder legte ihn sich als Kette an?

Nun gelang es einem Team um Matthias Meyer und Elena Essel vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie (EVA) in Leipzig sowie Marie Soressi von der Universität Leiden, eine Antwort auf diese Fragen zu finden. Sie entwickelten eine neue paläogenetische Methode und stellten damit fest: Den Hirschzahn trug eine Frau am Körper. Sie gehörte einer Menschengruppe an, die damals weit im Osten Sibiriens lebte …

Kennen Sie schon …

Spektrum der Wissenschaft – 50 Jahre Lucy

Vor 50 Jahren wurde in Äthiopien ein hervorragend erhaltenes Teilskelett von Australopithecus afarensis entdeckt. Auch ein halbes Jahrhundert nach seiner Entdeckung gilt das 3,2 Millionen Jahre alte Fossil immer noch als Urmutter aller Menschen. Doch »Lucy« hat Konkurrenz bekommen. Außerdem im Heft: Ein neues Quantenparadoxon löst Kontroversen aus. Der Drehimpuls eines Teilchens scheint sich von diesem zu lösen und sich körperlos zu bewegen – aber ist das wirklich so? Nanokapseln, wie jene der RNA-Impfstoffe, sollen die Medizin revolutionieren. Doch immer wieder tritt durch die Nanomedikamente eine gefährliche Immunreaktion auf. Was steckt dahinter? Nördlich von Berlin untersucht ein Forschungsprojekt, wie sich trockengelegte Moore wiedervernässen lassen. Schließlich stellen wir in der Rubrik »Forschung Aktuell« die Nobelpreisträger für Physik, Chemie und Medizin oder Physiologie sowie deren bahnbrechende wissenschaftliche Beiträge vor.

Spektrum - Die Woche – Mücken lieben mich!

Wer hat die meisten Mückenstiche? Jedes Jahr aufs Neue stellen wir fest: Mücken scheinen Vorlieben zu haben und suchen sich ihre menschlichen Opfer gezielt aus. Wir fragen uns in der aktuellen »Woche«: Gibt es tatsächlich ein Muster? Und kann man etwas dagegen tun, der oder die Auserwählte zu sein?

Spektrum - Die Woche – Europaparlament nimmt Renaturierungsgesetz an

In Straßburg wurde das weltweit erste Gesetz für eine umfassende Renaturierung geschädigter Ökosysteme verabschiedet. Was genau das für die europäische Landschaft bedeutet, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von »Spektrum – Die Woche«. Außerdem: was Cholesterin so gefährlich macht.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.