Archäologie: Mumien aus dem Salzberg
Im Düster des Bergwerks hing ein unverkennbarer Geruch. Ein sonderbares Gemisch, wie der junge Farshid fand: der Schweiß der Kumpel, der Rauch der Öllampen, der erdige Dunst von Ton und der raue Reiz des Salzes. Der 15-Jährige sah sich um. Im Schein der Lichter brachen drei Dutzend Bergleute Salzstücke aus der Wand. Ihr monotones Schlagen hallte von den schroffen Wänden wider. Schon seit drei Generationen hatten Männer die Kristalle aus dem Berg gehämmert. So haben es Farshids Arbeitsgefährten erzählt, der wenig ältere Navib und der erfahrene Aaram. Inzwischen hatten die Kumpel in die mächtige Salzschicht eine große Halle geschält, die von Seite zu Seite etwa 25 bis 30 Meter maß.
Navib griff nach einem kugeligen Töpfchen und goss daraus Öl in eine Hand. Nachdem er Farshid das Gefäß gereicht hatte, verrieb er das Öl zwischen den Händen. Auch Aaram cremte sich ein. Ohne die glänzende Schicht würde das Salz die Haut rissig werden lassen. Als Navib begann, mit seinem Hammer weiße Kristalle aus der Wand zu brechen, öffnete Aaram seinen Sack aus Ziegenbalg. Farshid tat es ihm gleich. Der ältere Mann wies den Neuling an, gemeinsam das gebrochene Gut aufzuklauben. Sicher verpackt brachten sie die funkelnden Kristalle über Tage und kehrten zurück, um ihre Säcke erneut zu füllen. Zwischendurch fegten sie mit Handbesen Ton- und Gipsbrocken zusammen, die in der Wand den Salzstock durchzogen, und beförderten sie auf den Abraum in der Salzkaverne.
Dann knackte es …
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