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Artenschutz: Darf man bedrohte Arten umsiedeln?

Wegen des Klimawandels werden es manche Tiere und Pflanzen in ihrem jetzigen Verbreitungsgebiet bald nicht mehr aushalten. Sollte man sie unterstützen, indem man sie in andere Lebensräume bringt?
Brückenechse oder Tuatara aus Neuseeland

North Brother Island ist eine kleine, raue Felsinsel in der Cookstraße zwischen der Nord- und der Südinsel Neuseelands. Hier leben einige der letzten der vom Aussterben bedrohten Brückenechsen oder Tuataras, wissenschaftlich Sphenodon punctatus. Das Tier gilt als "lebendes Fossil", denn die Blütezeit dieser Reptilien lag tief im Erdmittelalter. Voraussichtlich wird es aber auf jenem Felsen bald nicht mehr vorkommen. Der Grund: Die Männchen nehmen rapide überhand. Als Biologen das Ungleichgewicht Ende der 1990er Jahre bemerkten, waren 62,4 Prozent des Bestands männlich. Inzwischen sind es schon mehr als 70 Prozent.

Forscher machen den Klimawandel dafür verantwortlich. Bei Tuataras bestimmt die Boden- und somit Bruttemperatur das Geschlecht. Unterhalb von ungefähr 18 bis 20 Grad Celsius entstehen Weibchen, darüber Männchen. Sollte der Anteil Letzterer auf 85 Prozent steigen, wird sich der Bestand nicht mehr lange halten können. Die Weibchen legen dort in so großen Abständen Eier, dass Brutnester schon jetzt sehr selten geworden sind. ...

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  • Quellen

Hannah, L. (Hg.): Saving a Million Species: Extinction Risk from Climate Change. Island Press, Washington D. C. 2011

Root, T. L. et al. (Hg.): Biodiversity in a Changing Climate: Linking Science and Management in Conservation. University of California Press, Berkeley 2015

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