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Themen der Wissenschaft: Astrochemie auf Staub und Eis
Die Entstehung von Leben ist eng verbunden mit der Entfaltung komplexer Chemie. Wie können jedoch unter den extremen Bedingungen des Weltraums große Moleküle präbiotischer Relevanz entstehen? Laborexperimente zeigen: Ein möglicher Weg ist die Bildung von Molekülen auf den Oberflächen der Staub- und Eisteilchen in dichten zirkumstellaren Scheiben, wo die Entwicklung der Planetensysteme ihre frühesten Stadien durchläuft.
Dem irdischen Betrachter, geschützt durch die dichte Atmosphäre unseres Planeten, stellt sich der Weltraum als atemberaubende Kulisse funkelnder Lichter und Himmelsphänomene dar. Wir verschwenden nur selten einen Gedanken an die lebensfeindlichen Bedingungen, die dort draußen im Weltraum herrschen – etwa die harte Ultraviolett-Strahlung von der Sonne, die hochenergetische kosmische Teilchenstrahlung, das ultrahohe Vakuum und die extremen Temperaturen. Eine Chemie, wie wir sie auf der Erde kennen, ist unter solchen Bedingungen nicht vorstellbar. Daher glaubte man lange Zeit, dass die Bildung größerer organischer Moleküle im Weltraum nicht möglich sei. Ist also komplexe Chemie nur auf großen, von ihrer schützenden Atmosphäre umhüllten Himmelskörpern, wie etwa Planeten oder Monden, möglich? Wie es im Weltraum zur Entstehung von Leben und chemischer Vielfalt kommt, ist heute ein zentrales Thema der astrophysikalischen Forschung. Die Entstehungsgeschichte von Planeten wird im Hinblick auf die sie begleitende Chemie betrachtet und ist auf direkte Weise mit der Entstehung von Sternen aus interstellaren Molekül- und Staubwolken verbunden. Als eine der großen Überraschungen der letzten Jahre kann die Entdeckung komplexer chemischer Prozesse in jungen stellaren Objekten (englisch Young Stellar Objects, Yso) betrachtet werden.
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