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Astronomie: Schier unmögliche Sterne

Seltene und enorm massereiche Sterne schleudern während ihres kurzen Lebens große Materiemengen umher. Dabei treten außergewöhnliche Phänomene auf, die lange schwer erklärbar waren und noch heute Fragen aufwerfen.
Das Doppelsternsystem Wolf-Rayet 140 erzeugt Staubringe

Wenn Astronominnen und Astronomen über eine bestimmte Art von Himmelskörper sprechen, dann sparen sie nicht mit Superlativen: Wolf-Rayet-Sterne gehören zu den größten, heißesten und seltensten Sternen überhaupt. Sie sind das letzte und schnell vergängliche Stadium im Leben der gigantischsten Sterne mit der 20- bis mehr als 200-fachen Masse der Sonne. Diese Schwergewichte leuchten bläulich und unglaublich hell. Dabei erschöpfen sie rasch die riesigen Vorräte an Wasserstoff, der als Brennmaterial für die Kernfusion in ihrem Inneren dient. Sie stoßen Unmengen an Materie mit erstaunlicher Geschwindigkeit in ihre Umgebung ab. Nachdem ihnen der Wasserstoff ausgegangen ist, kollabieren sie unter ihrer eigenen Schwerkraft und vergehen in einer Supernova-Explosion.

Ihre extreme Beschaffenheit macht Wolf-Rayet-Sterne in vielerlei Hinsicht zu Außenseitern. Das schlägt sich auch bei einer grundlegenden astronomischen Darstellung nieder, im so genannten Hertzsprung-Russell-Diagramm. Hier sind die Objekte entsprechend ihrer Helligkeit und Farbe angeordnet. Wolf-Rayet-Sterne liegen abseits der »Hauptreihe«, wo sich gewöhnliche Sterne versammeln. Sie stehen ganz oben – als aufgeblähte Ungetüme mit Oberflächentemperaturen von teils mehr als 200 000 Kelvin, 30-mal so viel wie bei der Sonne. Ihre Leuchtkraft kann das Millionenfache der Sonne betragen. …

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Spektrum - Die Woche – Akustische Kur gegen Stress

Naturgeräusche haben eine unglaublich beruhigende Wirkung auf uns. Wieso das so ist und wie Vogelgezwitscher und Wasserrauschen im Gehirn verarbeitet werden und auf unsere Psyche wirken, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der »Woche«. Außerdem: Läutet das KI-Zeitalter eine neue Ära der Physik ein?

Sterne und Weltraum – Dynamische Galaxis – Die Geschichte unserer Milchstraße

Moderne astronomische Erkenntnisse enthüllen, dass das Milchstraßensystem ein überraschend aktiver und tumultartiger Ort ist. Was das Ganze mit unseren Nachbargalaxien zu tun hat, erfahren Sie in unserer Titelgeschichte. Wir informieren Sie über die verschiedenen Unternehmungen der Raumfahrtnationen, wie sie ihrem Ziel, wieder Menschen auf den Mond und später auf den Mars zu bringen, näherkommen. Die Rolle privater Unternehmen spielt dabei eine immer wichtigere Rolle. Weiter berichten wir über Satelliten im erdnahen Weltraum, die aufgrund ihrer Anzahl und Helligkeit zunehmend ein Problem darstellen und zeigen Ihnen spektakuläre Bilder der Polarlichter, die im Mai den Himmel bis nach Europa erleuchteten.

Sterne und Weltraum – Mikroquasar – Gammastrahlen und Jets einer kosmischen Seekuh

Neue Beobachtungen des H.E.S.S.-Observatoriums enthüllen in einer Entfernung von 17 000 Lichtjahren von der Erde eine extreme Teilchenbeschleunigung im System SS 433, einem Mikroquasar. Ein Schwarzes Loch umkreist dort einen Stern mit zehnfacher Sonnenmasse – eines der rätselhaftesten Objekte unserer Galaxis. Ein Schwarzes Loch steht auch im Mittelpunkt von Beobachtungen mit dem Weltraumteleskop Gaia. Gaia BH3 – das massereichste stellare Schwarze Loch unserer Galaxis wurde entdeckt. Wir berichten über die totale Sonnenfinsternis am 8. April 2024 über Nord- und Mittelamerika und teilen viel Wissenswertes über den Meteoritenfall in Elmshorn, Schleswig-Holstein, im April 2023 mit.

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  • Quellen

Callingham, J. R. et al.: Two Wolf-Rayet stars at the heart of colliding-wind binary Apep. Monthly Notices of the Royal Astronomical Society 495, 2020

Tuthill, P. G. et al.: The prototype colliding-wind pinwheel WR 104. The Astrophysical Journal 675, 2008

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