Astronomie und Praxis: Monatsthema: Astronomietag 2019: Wie dunkel ist mein Nachthimmel?
Mit Freude sah ich als 15-jähriger Schüler den Sommerferien in Bayern entgegen. Denn in der Fränkischen Schweiz seien die Sterne ganz toll zu sehen, sagten mir meine Eltern. Und am Ankunftstag war das Wetter auch sehr schön – aber der erste, erwartungsvolle Blick an den Nachthimmel ließ mich enttäuscht ausrufen: »Gemein, da kommen ja schon Zirruswolken.« Darauf antwortete mein Vater amüsiert: »Du bist doch hier der Astronom; siehst Du denn nicht, dass das die Milchstraße ist?«
Ob ein solches Aha-Erlebnis wohl auch heute noch möglich wäre? Die Antwort auf diese Frage fällt nicht leicht, denn in den zurückliegenden Jahrzehnten hat sich die Situation drastisch verschlechtert: Nicht nur in den Metropolen, sondern auch in ländlichen Gegenden hat die künstliche Beleuchtung von Grundstücken, Straßen und Plätzen beträchtlich zugenommen und lässt den Sternhimmel vielerorts in einem Lichtermeer ertrinken. So verwundert es kaum, dass viele Stadtbewohner die Milchstraße noch nie gesehen haben. Allenfalls geschützte Gebiete, wie die Sternenparks im Westhavelland oder in der Rhön, bieten noch ein ungetrübtes »Naturerlebnis Sternenhimmel«.
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