Astrophysik: Keine exotische Materie in Neutronensternen
Kein anderes bekanntes Objekt im Universum ist mit einem Neutronenstern vergleichbar. In diesen aus Supernovae hervorgegangenen Himmelskörpern ist die Masse eines Sterns auf den Durchmesser einer Großstadt zusammengepresst. Um sie herum und in ihnen spielen sich deswegen extreme physikalische Vorgänge ab. Einige Fachleute mutmaßen sogar, die unvorstellbaren Drücke im Inneren könnten besonders seltsame Materieformen hervorbringen. Doch es ist unmöglich, in Neutronensterne hineinzublicken, um das direkt zu untersuchen. Also müssen sich Astronominnen und Astronomen auf die Eigenschaften verlassen, die sie prinzipiell messen können, nämlich die Masse und Größe der Objekte.
Bloß ist es alles andere als einfach, den exakten Durchmesser von etwas zu bestimmen, das Tausende von Lichtjahren entfernt und nur wenige zehn Kilometer groß ist. Ein erster Durchbruch ist 2019 mit dem NASA- Instrument Neutron star Interior Composition Explorer (NICER) gelungen, das zwei Jahre zuvor auf der Internationalen Raumstation installiert worden war. Mit dem Röntgenteleskop hat ein Team um Coleman Miller von der University of Maryland den Durchmesser eines Neutronensterns namens J0030 bestimmt, der 1000 Lichtjahre von der Erde entfernt ist und 1,4 Sonnenmassen hat. Er ist etwa 26 Kilometer groß. Auf Basis weiterer NICER-Daten haben nun zwei Arbeitsgruppen, eine davon erneut um Coleman Miller, unabhängig voneinander eine entsprechende Analyse für einen anderen Neutronenstern durchgeführt – mit überraschendem Ergebnis …
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