Vulkanforschung: Auf dem Weg zur Eruptionsvorhersage
Der Kollaps der indonesischen Vulkaninsel Anak Krakatau begann schleichend. Anfang 2018 rutschten an der Süd- und Südwestseite die Flanken des aktiven Schlots des Vulkans Krakatau mit einer Geschwindigkeit von etwa vier Millimetern pro Monat ins Meer, ohne dass jemand davon Notiz nahm. Im Juni des Jahres fing der Feuerberg dann an, für alle Welt sichtbar zu rumoren. Während einer Serie kleinerer Eruptionen spuckte er glühende Asche und Gesteinsbrocken gen Himmel, und seine Temperatur stieg deutlich. Satelliten zeichneten eine Wärmestrahlung von 146 Megawatt auf – das ist mehr als das 100-Fache des normalen Werts. Mit der erhöhten Aktivität nahm auch das Abrutschen auf zehn Millimeter pro Monat zu. Am 22. Dezember 2018 stürzte schließlich die Südflanke ins Meer und löste einen Tsunami aus, bei dem mindestens 430 Menschen an den benachbarten Küsten Javas und Sumatras starben. Niemand hatte diese Katastrophe vorhergesehen.
Allerdings kam eine 2019 veröffentlichte Studie zu dem Ergebnis, dass Instrumente am Boden und auf Satelliten eine Reihe von Signalen empfangen hatten, die dem Kollaps vorangegangen waren. In Radardaten erkannten Forscher etwa die geringfügigen Verschiebungen des Vulkans. Solche Anzeichen könnten künftig dazu dienen, ähnliche Ereignisse vorherzusagen …
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