Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Reportage: Auf den Spuren von Medeas Gold

Woher hatte das antike Volk der Kolcher das Gold für seine legendären Schätze? In Georgien sind Archäologen der Sage vom Goldenen Vlies auf der Spur.
Und dann ist auch noch das Pferd weg. Es war ohnehin ein harter Tag für die achtköpfige Mannschaft gewesen: bis zu den Knien im grauen, kalten und reißenden Wasser, einen Eimer Geröll nach dem anderen schaufelnd, unzählige Pfannen Schlick und Sand siebend – ohne dass Nennenswertes zu Tage gefördert worden wäre.

Nun, an ihrem vorletzten Tag, droht die Expedi­tion in die Bergwelt Swanetiens, die so verheißungsvoll begonnen hatte, ernüchternd zu enden. Voller Hoffnungen auf gute Goldausbeute war das deutsch-georgische Geologenteam angereist. Doch bisher haben die Forscher nur so winzige Spuren gefunden, dass wie im Akkord gesiebt werden musste, um verwertbare Mengen zu erhalten. Und am frühen Abend, als alle erschöpft und schlecht gelaunt an Aufbruch denken, fehlt auf einmal das wichtigste Transportmittel, nur der schwere Ledersattel liegt noch am Ufer. Noch schlimmer: Auch Memeda Chiubliani, ihr einheimischer Führer, ist nirgends zu sehen. Irritiert blicken sich die Wissenschaftler um. Sollte der alte Goldwäscher sie etwa hinters Licht geführt haben? Absichtlich an Stellen geleitet, die nichts hergeben, um seine eigenen Goldquellen zu schützen? Amiran Ugrekhelidze, ein 45-jähriger, bärtiger Riese von Geologe, und seine Kollegen schultern die Alukisten mit Werkzeug und Probenmaterial, stapfen den beschwerlichen Weg hinauf zu den Jeeps.

Nach einigen Metern löst sich das Rätsel. Sie treffen auf Memeda, der die Verfolgung des aus­gebüxten Pferds aufgenommen hat. Behände versucht der wie immer schwarz gekleidete alte Mann mit dem zerknautschten Hut, sich dem Tier zu nähern, das einige Meter hangaufwärts steht. Jedes Mal, wenn er in Reichweite kommt, trottet es ein Stück weiter. Es scheint sich lustig zu machen über die schwitzenden, fluchenden Männer, die sich über Geröll und schmale Pfade bergauf kämpfen.

Kennen Sie schon …

Spektrum Geschichte – Mensch Jesus

Jesus von Nazareth hat tiefe Spuren in der Geschichte hinterlassen. Eine ganze Weltreligion beruht auf seiner Person, die bis heute ungebrochen auf Menschen wirkt. Das Christentum machte aus ihm einen Heiland, einen Gottessohn, einen Propheten. Doch wer war Jesus zu Lebzeiten?

Spektrum - Die Woche – Wann klingt eine Sprache schön?

Klingt Italienisch wirklich schöner als Deutsch? Sprachen haben für viele Ohren einen unterschiedlichen Klang, dabei gibt es kein wissenschaftliches Maß dafür. Was bedingt also die Schönheit einer Sprache? Außerdem in der aktuellen »Woche«: Rarer Fund aus frühkeltischer Zeit in Baden-Württemberg.

Spektrum Kompakt – Altes Ägypten

Das antike Ägypten fasziniert viele Menschen bis heute. Doch wer gründete einst das Reich am Nil, was weiß man über den Bau der Pyramiden oder das Einbalsamieren der Toten? Alte Materialien und neue Technologien enthüllen Schritt für Schritt die Vergangenheit.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.