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Wachkoma: Aus den Tiefen des Bewusstseins
Mit bildgebenden Verfahren können Wissenschaftler heute feststellen, ob Patienten im Wachkoma ihre Umgebung bewusst wahrnehmen oder nicht. Die Psychologen Boris Kotchoubey und Simone Lang haben diese Methode weiterentwickelt, um auch einfachere Formen des Bewusstseins wie etwa Schmerzempfinden nachzuweisen.
"Er ist definitiv wach." Mit diesen Worten wies Professor Ernst Kretschmer seinen Assistenten im Jahr 1940 auf einen ungewöhnlichen neurologischen Patienten hin. "Er schläft in der Nacht und öffnet die Augen am Tag; er zeigt primitive Reflexe auf Licht, Schmerz und andere einfache Reize. Er ist also nicht mehr im Koma. Dennoch weist nichts darauf hin, dass er diese Reize tatsächlich wahrnimmt, und in seinen Bewegungen kann man keine vorsätzlichen Handlungen erkennen."
So beschrieb Kretschmer als erster Mediziner ein Syndrom, das heute Wachkoma oder vegetativer Zustand heißt. Die Diagnose fußt auf der Annahme, dass die Betroffenen über keinerlei geistige Prozesse mehr verfügen, sie also nichts mehr fühlen und denken – ihre Reaktionen auf die Umwelt gelten als bloße Automatismen. Doch regelmäßig geraten Wachkomafälle in die Schlagzeilen. Vor allem zwei Fragen beschäftigen Angehörige, Ärzte und Ethiker: Woher wissen wir eigentlich, dass die Patienten nicht mehr bei Bewusstsein sind? Und kann die Hirnforschung dabei helfen, zuverlässigere Diagnosen zu stellen? ...
So beschrieb Kretschmer als erster Mediziner ein Syndrom, das heute Wachkoma oder vegetativer Zustand heißt. Die Diagnose fußt auf der Annahme, dass die Betroffenen über keinerlei geistige Prozesse mehr verfügen, sie also nichts mehr fühlen und denken – ihre Reaktionen auf die Umwelt gelten als bloße Automatismen. Doch regelmäßig geraten Wachkomafälle in die Schlagzeilen. Vor allem zwei Fragen beschäftigen Angehörige, Ärzte und Ethiker: Woher wissen wir eigentlich, dass die Patienten nicht mehr bei Bewusstsein sind? Und kann die Hirnforschung dabei helfen, zuverlässigere Diagnosen zu stellen? ...
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