Adolf-Messer-Preis 2002: Ausgezeichnet: Turbulente Strömungen und biologische Rhythmen
Was geschieht in den Verbrennungsräumen von Turbinen und Motoren? Dort, wo ein Großteil der Energiekonversion in unserer industriellen Welt stattfindet, setzen die Laser-Messverfahren des Physikers Andreas Dreizler an.
Dreizler untersucht damit chemisch reagierende, turbulente Strömungen und insbesondere turbulente Flammen. Ziel ist, über ein genaueres Verständnis der chemischen und strömungsmechanischen Vorgänge den Primärenergieverbrauch sowie die Schadstoffemissionen zu reduzieren. Nun wurde dem Physiker der Adolf-Messer-Preis 2002 verliehen.
Er teilt ihn sich mit Marc-Thorsten Hütt, ebenfalls ein Physiker. Hütt wendet Erkenntnisse der theoretischen Physik auf die Biologie an. So nutzt er neueste Methoden von nichtlinearer Dynamik und Komplexitätstheorie. Damit analysiert er die Physiologie der Pflanzen und deckt beispielsweise die Prozesse der Bildung von Mustern und periodischen Phänomenen auf, wie sie etwa die täglichen Rhythmen von Pflanzen darstellen.
Dreizler studierte in Kiel und in Heidelberg, wo er 1995 an der Fakultät für Chemie promovierte. Seit 1999 ist er Abteilungsleiter "Technische Verbrennungsprozesse" der Technischen Universität (TU) Darmstadt.
Hütt studierte in Göttingen, wo er 1997 auch promovierte, und in Paris. Er ist im Fachbereich Biologie der TU Darmstadt im Graduiertenkolleg "Kommunikation in biologischen Systemen: vom Mole-kül zum Organismus in seiner Umwelt" tätig.
Der mit 50000 Euro dotierte Preis wird von der Adolf-Messer-Stiftung vergeben. Errichtet wurde die Stiftung vom Gründer des Vorläuferunternehmens der Messer Griesheim GmbH.
Aus: Spektrum der Wissenschaft 10 / 2002, Seite 102
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH
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