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Astrophysik: Sonderbare Strahlen von der Sonne

Unser Zentralgestirn sendet sehr viel mehr hochfrequente Strahlung aus als erwartet. Liegt das an unbekannten Eigenschaften des solaren Magnetfelds – oder an noch exotischeren Vorgängen?
Unsere Sonne

Gut ein Jahrzehnt lang haben Astronomen den Anteil der Strahlung unserer Sonne mit den höchsten Frequenzen beziehungsweise kleinsten Wellenlängen beobachtet. Nun stehen sie vor einem Mysterium: Von dieser so genannten Gamma­strahlung erreicht uns siebenmal mehr als erwartet. Und seltsamerweise gibt es zudem innerhalb des Überschusses eine schmale Lücke – einen nahezu strahlungsfreien Frequenzbereich.

Diese und weitere kuriose Phänomene deuten möglicherweise auf unbekannte Eigenschaften des Magnetfelds der Sonne hin. Brian Fields, US-Astroteilchenphysiker an der University of Illinois in Urbana-Champaign, kommentiert den Fund: »Es ist verblüffend, dass wir ausgerechnet bei der Sonne, die wir eigentlich gut verstehen müssten, derart spektakulär danebenliegen.«

Erstmals stießen die Sonnenforscher in den Daten des Weltraumteleskops Fermi auf die unerwarteten Signale. Es befindet sich seit 2008 in der Erdumlaufbahn und sucht von dort aus den Himmel nach Quellen von Gammastrahlung ab. Je mehr Messungen die Wissenschaftler erhielten, desto besser konnten sie Einzelheiten im Spektrum der solaren Gammastrahlung ausmachen. »Wir fanden immer wieder Überraschendes«, meint die Astronomin Annika Peter von der Ohio State University in den USA, Koautorin einer im März 2019 veröffentlichten Überblicksarbeit. »Das ist das Seltsamste, das mir im Lauf meiner Karriere begegnet ist.« …

Von »Spektrum der Wissenschaft« über­setzte und redigierte Fassung des Artikels »The Sun Is Stranger Than Astrophysicists Imagined« aus »Quanta Magazine«, einem inhaltlich unabhängigen Magazin der Simons Foundation, die sich die Verbreitung von Forschungsergebnissen aus Mathe­matik und den Naturwissenschaften zum Ziel gesetzt hat.

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