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Autoimmunkrankheiten: Risikofaktor: Weiblich

Mehr als drei Viertel der von Autoimmunerkrankungen Betroffenen sind Frauen. Woran liegt das?
Nacken einer Frau mit mehreren Mückenstichen.

Die Leidensgeschichte von Melanie See begann 2005. Plötzlich fing sie an, stark zu schwitzen. Rasch nahm sie fünf Kilogramm ab. Ihr wurde schwindlig, wenn sie vom Bett zur Couch im Wohnzimmer ging. Ihre Brüste produzierten Milch, obwohl sie keinen Säugling stillte. Nach einer Reihe von Laboruntersuchungen stellte sich heraus: Die damals 45-Jährige hatte Morbus Basedow, eine Autoimmunerkrankung, bei der die Schilddrüse zu viel Hormone produziert.

Drei Jahre später – die Symptome ihrer Basedow-­Krankheit hatte man mittlerweile medikamentös im Griff – verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand abermals rapide. Sie verlor erneut an Gewicht und fühlte sich extrem schwach. Die Ärzte diagnostizierten Zöliakie, eine weitere Autoimmunerkrankung, die von glutenhaltigen Lebensmitteln ausgelöst wird. Doch damit nicht genug, denn 2015 klagte See über neu aufgetretene starke Verdauungs­störungen und Muskelschmerzen. Ihre Ärzte in Chapel Hill waren nun ratlos und stellten unterschiedlichste Diagnosen. »Vaskulitis, Lupus, ich weiß gar nicht mehr, was noch alles«, erzählt See. »Jedenfalls stimmte etwas nicht mit mir. Meine Blutwerte und das, was aus der Muskelbiopsie vom Juni 2016 herauskam, passten in keine Schublade.« Nach vielen weiteren Untersuchungen wurde eine dritte Auto­immunkrankheit diagnostiziert: die seltene Mischkollagenose, die in einigen Merkmalen dem Lupus erythematodes ähnelt.

Mit einem Anteil von schätzungsweise 78 Prozent sind Frauen im Vergleich zu Männern auffallend oft von Autoimmunerkrankungen betroffen …

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