Neuroökonomie: Banker und andere Katastrophen
Der 21. Januar 2008 hätte ein ruhiger Tag an der Börse werden können. Die Wall Street hatte wegen eines Feiertags geschlossen, der Deutsche Aktienindex (Dax) stand bei über 7000 Punkten. Doch kaum öffnete die Frankfurter Börse, stürzten die Kurse ab. Zum Handelsschluss lag der Dax bei 6790 Zählern – rund sieben Prozent weniger als am Morgen. Noch nie in seiner 20-jährigen Geschichte war das Börsenbarometer ohne offenkundigen Anlass so weit abgesackt. Auf der Suche nach den Ursachen stocherten die Finanzexperten im Nebel. Vielleicht laufe die Konjunktur in den USA nicht mehr so gut, spekulierten sie. Oder die US-Zentralbank plane, bald die Zinsen zu erhöhen. Die Erklärungen klangen ähnlich erhellend wie die Aussagen des Nostradamus.
Was ging an jenem Tag wirklich in den Köpfen der Börsenhändler vor? Um diese Frage zu beantworten, hätte man an Stelle von Ökonomen vielleicht besser einen Hirnforscher befragt. Denn neurowissenschaftliche Studien legen nahe, dass das Auf und Ab an der Börse weniger mit fundamentalen volkswirtschaftlichen Daten zu tun hat als vielmehr mit der Funktionsweise unseres Denkorgans ...
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