Springers Einwürfe: Wächst uns die künstliche Intelligenz über den Kopf?
Können Maschinen jemals dem menschlichen Geist das Wasser reichen? Wenn ich mich unter Freunden und Bekannten umhöre, überwiegt die Skepsis: Niemals, so die vorherrschende Meinung, werde die künstliche Intelligenz (KI) trotz aller Fortschritte den Fähigkeiten unseres Denkens nahekommen.
Gegen diese verbreitete Ansicht spricht allerdings schon allein die Tatsache, dass unser Gehirn als Resultat der biologischen Evolution Bewusstsein entwickelt hat. Wer das bestreiten will, muss sich auf einen übernatürlichen Eingriff berufen, also auf eine Variante des Kreationismus. Sofern unser Denkvermögen aber das Ergebnis einer gewöhnlichen Anpassung durch Versuch und Irrtum über geologische Zeiträume hinweg ist, gibt es keinen prinzipiellen Grund, warum es mit zielgerichteter Forschung und Entwicklung nicht gelingen sollte, binnen einer historisch messbaren Zeitspanne Vergleichbares hervorzubringen.
Die Frage ist nur, wann. Der US-Denker Ray Kurzweil sieht die "Singularität", bei der das menschliche Denken auf intelligente Maschinen übergehen wird, bereits für 2045 voraus. Doch entspringt diese hastige Prognose wohl eher seinem "transhumanistischen" Wunschdenken, das auf jeden befremdlich wirken dürfte, der einem ewigen Weiterleben in Speicherchips wenig abgewinnen mag. ...
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