Berührungen: Heilsamer Hautkontakt
Ende 2019 plante die Dänin Sine Ludvigsen zusammen mit ihrer Freundin Vibe Kiil in Berlin eine Ausstellung zum Thema Hauthunger. Aber die Künstlerinnen und Künstler, denen sie von ihrem Plan berichtete, konnten mit dem Thema wenig anfangen. Als Ludvigsen bei Google nach »Hauthunger« suchte, stieß sie vorwiegend auf pornografische Inhalte. Die Dänin war überrascht, denn in ihrer Heimat ist Hauthunger – »Hudsult« genannt – ein geläufiger Begriff. Er beschreibt dort die (unschuldige) Sehnsucht nach Körperkontakt. Heute, rund drei Jahre später, ist auch hier zu Lande diese Art von »Hauthunger« bekannter geworden. Gibt man den Begriff nun in die Suchmaschine ein, erscheinen die Headlines seriöser Zeitungen. Offenbar haben die Abstandsregeln während der Coronapandemie bei vielen Menschen »Hauthunger« ausgelöst.
Wissenschaftler beschäftigen sich schon lange mit dem Bedürfnis nach Körperkontakt. Erste Experimente dazu stammen aus den 1950er Jahren. Damals trennte der US-amerikanische Psychologe Harry Harlow Affen junge von ihren Müttern...
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