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Besitz: Ich habe, also bin ich

Warum spüren wir oft eine tiefe Verbundenheit zu materiellen Dingen?
Frau umarmt einen Teddybären

Im bunt dekorierten Klassenzimmer fragt ein Forscher einen Fünfjährigen, welche seiner Sachen er am allerliebsten mag. Der Junge überlegt kurz und erzählt dann von seinem Dinosaurier-T-Shirt, das er am Morgen seinen Eltern zum Waschen geben musste. Anschließend darf der Kleine zwei einfache Computerspiele spielen. Was er nicht weiß: Das Team um Studienleiter Gil Diesendruck von der Bar-Ilan-Universität in Israel hat die Spiele so programmiert, dass der Junge – wie auch die anderen Kinder, die an dieser Studie teilnehmen – ein Spiel gewinnen und das nächste verlieren wird.

Nach jeder Runde fragt der Erwachsene ihn, ob er sich vorstellen könnte, sein Lieblingsshirt einem anderen Kind für eine Nacht zu leihen. Die Antworten fallen durchaus unterschiedlich aus: Nach der ersten, erfolgreichen Runde stimmen er und die meisten anderen Teilnehmer noch zu, die Lieblingssachen zu teilen. Nach der Niederlage sind nur noch etwa die Hälfte von ihnen dazu bereit. Der Junge zum Beispiel lehnt ab. Sollen die Kleinen Dinge teilen, die ihnen weniger wichtig sind, beobachten die Forscher keinen derartigen Unterschied.

Experimente wie das gerade beschriebene von 2015 sollen beleuchten, wie stark Menschen sich an ihre materiellen Besitztümer binden – und wie sich das auf ihr Sicherheitsempfinden auswirkt ...

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Gehirn&Geist – Beziehungen: Wie sie prägen, wann sie stärken

Das Dossier widmet sich sozialen Beziehungen in all ihren Facetten: zwischen Partnern, Eltern und Kindern, Freunden oder in Gemeinschaften. Die Beiträge liefern wichtige, aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung. Sie verdeutlichen, wie heilsam und wichtig die Verbundenheit mit anderen ist, aber auch, wann sie schaden kann. So zeigt der Beitrag zum Thema Bindungsfähigkeit, dass die Erfahrungen der ersten Lebensjahre prägend sind. Doch Bindungsstile lassen sich ändern. Mit vernetzten Hirnscannern ergründen Mannheimer Forscherinnen und Forscher die Geheimnisse sozialer Interaktionen, die einiges über die Beziehung verraten. Das Hormon Oxytozin gilt als soziales Bindemittel. Ein reines Kuschelhormon ist es dennoch nicht. Auch Umarmungen spielen im Alltag vieler Menschen eine wichtige Rolle, aber erst jetzt beginnen Psychologen, dieses Verhalten zu verstehen.

Spektrum Kompakt – Abenteuer Familie

Miteinander leben und gemeinsam aufwachsen: Der Familienalltag bedeutet ein intimes Miteinander, das in guter Erinnerung bleiben will. Denn das Netzwerk aus Eltern und Geschwistern flicht Verbindungen solcher Art, die auch Jahre später noch prägend sein werden - ob positiv oder negativ.

Spektrum - Die Woche – Der Tischtennis-Effekt

Steife Muskel, verlangsamte Bewegungen, unkontrollierbares Zittern - und trotzdem Tischtennis-Profi? Was es mit dem Tischtennis-Effekt bei Parkinson auf sich hat, lesen Sie in der aktuellen »Woche«. Außerdem: Eine neue Form von Kohlenstoffatomen krempelt das Konzept der Aromatizität um.

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  • Quellen

Diesendruck, G., Perez, R.: Toys Are Me: Children’s Extension of Self to Objects. In: Cognition 134, S. 11–20, 2015

Keefer, L. A. et al.: Attachment to Objects as Compensation for Close Others’ Perceived Unreliability. In: Journal of Experimental Social Psychology 48, S. 912–917, 2012

Neave, N. et al.: The Role of Attachment Style and Anthropomorphism in Predicting Hoarding Behaviours in a Non-Clinical Sample. In: Personality and Individual Differences 99, S. 33–37, 2016

Phung, P. J. et al.: Emotional Regulation, Attachment to Possessions and Hoarding Symptoms. In: Scandinavian Journal of Psychology 56, S. 573–581, 2015

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