Springers Einwürfe: Bewusstseinsforschung mit Folgen
Das europäische Human Brain Project (HBP) hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, in einem Supercomputer das gesamte menschliche Gehirn zu simulieren. Viele Forscher halten das Milliarden-Euro-Projekt allerdings für methodisch fragwürdig und forschungspolitisch unausgegoren. Besonders stört sie daran die stiefmütterliche Behandlung der Kognitionsforschung. Wenn man schon ein komplettes Computermodell des Gehirns anstrebt, so die Kritiker, dann sollte in der Planung doch wohl auch das Studium von Bewusstseinsvorgängen vorkommen.
Tatsächlich sehen viele Neurowissenschaftler schon den Tag kommen, an dem man verstehen wird, wie durch das Zusammenwirken bestimmter Neuronengruppen menschliches Bewusstsein entsteht. Obwohl Großprojekte wie das europäische HBP und das US-amerikanische BRAIN (Brain Research for Advancing Innovative Neurotechnologies) noch weit davon entfernt sind, die Funktionsweise des Gehirns bis ins Detail zu entschlüsseln, sehe auch ich keinen logischen Grund, warum so etwas nie und nimmer gelingen soll. Das aber bedeutet: Eines Tages wird man wohl mit solchem Wissen Maschinen bauen, deren komplexes Verhalten nicht weniger auf Bewusstsein schließen lässt als das von Menschenaffen oder kleinen Kindern. ...
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